/ 15 Jahre hinter Gitter

(AFP)
Ein Pariser Schwurgericht sprach am Freitagabend die Strafen für die acht Angeklagten aus, sie reichen von neun Monaten bis zu 15 Jahren Haft. Die Urteile übertrafen damit teilweise die Forderungen der Staatsanwaltschaft von maximal zwölf Jahren. Die Bande hatte 2007 und 2008 im Abstand von 14 Monaten zwei Mal den Luxusjuwelier Harry Winston in der Avenue Montaigne unweit der Champs Elysées ausgeraubt. Nur 279 der rund 900 geraubten Schmuckstücke konnten wiedergefunden werden.
Die Versicherung des Juweliers hatte den Schaden auf 78,9 Millionen Euro beziffert: Die Beute war damit eine der größten in der Geschichte der Juwelendiebstähle. Der erste Überfall ereignete sich am 6. Oktober 2007. Vier bewaffnete und maskierte Männer in Malerkleidung überwältigten die Angestellten des Juweliers, fesselten und schlugen ihre Opfer und zwangen den Leiter des Geschäfts, den Alarm abzustellen und die Tresore zu öffnen.
Der Wachmann
Ein Wachmann des Juweliers hatte den Räubern am Vorabend geholfen, in das Gebäude zu kommen, wo sie dann die Nacht verbrachten. Ein Jahr später wurde Harry Winston erneut ausgeraubt – und wieder half derselbe Wachmann. Vier Männer, von denen drei als Frauen verkleidet waren, drangen am 4. Dezember 2008 bei dem Juwelier ein. In weniger als 20 Minuten sammelten sie ihre Beute ein und flohen in einem Auto.
Von den acht Angeklagten räumten vier ihre Schuld ganz oder teilweise ein, unter ihnen der Wachmann. Vier Angeklagte stritten jede Beteiligung an den Überfällen ab. Die Beute aus dem doppelten Juwelenraub liegt knapp unter der des wohl größten Juwelendiebstahls der Geschichte: Im Juli 2013 raubte ein maskierter Mann im Luxushotel Carlton im südfranzösischen Cannes Schmuck und Uhren im Wert von 103 Millionen Euro.
Zehn Jahre zuvor hatten Diebe in der belgischen Stadt Antwerpen Diamanten im Wert von rund 100 Millionen Euro gestohlen.
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