130 Todesopfer wegen Überflutungen

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Mehr als 130 Menschen sind bei Überschwemmungen in Nordkorea ums Leben gekommen. 395 Menschen werden noch vermisst.

Bei schweren Überschwemmungen in Nordkorea sind nach UN-Angaben mehr als 130 Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung in Pjöngjang habe bestätigt, dass es infolge der Fluten im Nordosten des Landes 133 Todesopfer gegeben habe, 395 Menschen würden vermisst, hieß es in einem Bericht der UN-Notfallkoordination (OCHA), der der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag.

Etwa 107.000 Menschen hätten ihre Wohnungen und Häuser entlang des Tumen-Flusses verlassen müssen. Mindestens 140.000 Menschen seien dringend auf Unterstützung angewiesen, erklärte die OCHA. Mehr als 35.500 Häuser seien überschwemmt worden; von ihnen seien 69 Prozent komplett zerstört. Rund 16.000 Hektar Ackerland seien überflutet. Nach OCHA-Angaben hatte vergangene Woche ein Team aus UN-Vertretern und internationalen Hilfsorganisationen Teile der betroffenen Region untersucht, um das Ausmaß der Schäden abzuschätzen.

Märchenland

Die Hilfsorganisationen hätten begonnen, Unterstützungsgüter aus ihren Lagern in Nordkorea zu den betroffenen Menschen zu bringen. Nordkoreanische Medien berichteten, die Menschen in der Region seien wegen der Überschwemmungen „großen Härten“ ausgesetzt. Bis zum Winterbeginn im Oktober sollten 20.000 Häuser in den Flutgebieten wieder aufgebaut werden. Erklärtes Ziel sei es, „aus der Region ein Märchenland in der Ära der Arbeiterpartei zu machen“, wobei Volk und Armee als „große Einheit und harmonisches Ganzes“ ihre Kräfte bündeln sollten, schrieb die nordkoreanische Parteizeitung „Rodong Sinmun“ am Montag.

Menschen in Nordkorea werden immer wieder zum Opfer von Flutkatastrophen. 2012 starben nach schweren Gewittern 169 Menschen in dem verarmten Land. Viele der bergigen Regionen in Nordkorea sind abgeholzt; bei schweren Regenfällen strömt das Wasser ungehindert abwärts.

Die Fluten in Gebieten entlang des Grenzflusses Tumen seien durch starke Regenfälle ausgelöst worden, die der Taifun «Lionrock» mit sich gebracht habe. Der Wirbelsturm hatte Ende August auch in Japan gewütet und dort mindestens 19 Menschen in den Tod gerissen.