Freitag14. November 2025

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13 Flugzeuge für Minuten verschwunden

13 Flugzeuge für Minuten verschwunden

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Flugsicherheitsbehörden stehen vor einem Rätsel: Innerhalb einer Woche sind zweimal Flieger für mehrere Minuten in Europa vom Radar verschwunden.

Zweimal ist in den vergangenen acht Tagen der Kontakt zu Flugzeugen im mitteleuropäischen Luftraum abgerissen. Der erste Vorfall ereignete sich am Donnerstag, dem 5. Juni: Gegen 14 Uhr verschwanden mehrere Flieger während 25 Minuten von den Bildschirmen der österreichischen Flugsicherung Austro Control. Die Zeitung „Kurier“ berichtete von dem Vorfall. Manche Flieger tauchten wieder auf und verschwanden danach wieder. Offenbar waren die Transponder verschiedener Jets reihenweise ausgefallen – jene Datensender, die der Austro Control Flughöhe, Kurs und Geschwindigkeit übermitteln.

Vladi Barrosa, Mediensprecher der Flugsicherung Skyguide, ist alarmiert: „Ein Vorfall dieser Größenordnung ist ungewöhnlich, bei uns würden die Alarmglocken schrillen.“ Es komme ab und zu vor, dass ein Flugzeug den Kontakt zur Flugsicherung verliere. Ein Transponder könne ausfallen oder manuell abgestellt werden. Dass bei mehreren Fliegern, die in sich in verschiedenen Zonen befänden, der Kontakt zur Luftsicherung abbreche, sei aber ungewöhnlich. Denn am 5. Juni war nicht nur Austor Control betroffen, auch die Flugsicherungszentralen in Karlsruhe, Prag und Bratislava verloren den Kontakt zu einigen Flugzeugen.

Fünf Tage später verschwanden weitere Flugzeuge

„Der Kurier“ fand den Schuldigen des Vorfalls bei der Nato. Zu der Zeit, als die Flugzeuge über Mitteleuropa verschwanden, fand gleichzeitig in Ungarn eine Nato-Übung für elektronische Kampfführung statt. Bei dieser könnte etwas schiefgelaufen sein. Statt gezielt einen Flugzeug-Transponder zu deaktivieren, wurden bei der Übung alle Geräte im nahegelegenen Luftraum gestört. Laut „Focus“ wurde diese Theorie aber von Austro-Control-Sprecher Marcus Pohanka nicht bestätigt.

Der Kontakt zu den Flugzeugen im europäischen Luftraum brach jedoch nicht nur einmal ab, diesen Dienstag sind erneut zwischen 13.30 Uhr und 15 Uhr Flieger von den Bildschirmen der Fluglotsen verschwunden – und zwar sowohl in Wien als auch in München, Karlsruhe und Prag. Austro Control bestätigte gegenüber dem „Kurier“ den Vorfall. Dieses Mal soll zum Zeitpunkt des zweiten Vorfalls keine Nato-Übung stattgefunden haben. Wie es zu dem Ausfall kam, wird nun untersucht.

Laut der österreichischen Zeitung wird in Geheimdienstkreisen über zwei Möglichkeiten spekuliert: eine großräumige Störung per Satellit oder ein Angriff durch terroristische Hacker, die in den bodengestützten Datenverkehr der Luftsicherung eindrangen. Barossa findet es schwierig, diese Vorwürfe zu beurteilen: „Ich kann dazu keine Angaben machen.“