Weniger ist mehr

Weniger ist mehr
(AFP/Haitham Mussawi)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Überlegung zu den Arbeitszeiten

Zu Beginn der Industrialisierung gaben die Maschinen den Arbeitstakt vor. Sie warfen am meisten Profit ab, wenn sie fast ununterbrochen liefen. Der Mensch musste sich der Maschine anpassen. Wenn die Gesundheit der Arbeiter nicht mehr mitmachte, wurden diese einfach ausgetauscht. Die Uni Melbourne hat den Spieß umgedreht.

jpschmit@tageblatt.lu

Sie hat versucht, herauszufinden, bei welcher Wochenarbeitszeit der Mensch am leistungsfähigsten ist. Das Resultat ist, dass ab dem 40. Lebensjahr rund 25 Wochenstunden ideal wären. So würden stressbedingte Krankheiten zurückgehen, wovon letztendlich die Krankenkassen entlastet würden. Da aber die gleiche Arbeit verrichtet werden müsste, müssten mehr Menschen eingestellt werden. Die Arbeitslosigkeit könnte zurückgehen, mehr Menschen würden in die Sozialkassen einzahlen.Vor allem würde aber der Arbeitnehmer selbst davon profitieren. Wenn die Wochenarbeitszeit gesenkt würde, könnte er sich langsam an die Freizeit gewöhnen und die neue Freiheit würde nach dem Renteneintritt nicht zur Last werden.

Funktionieren könnte dies aber nur bei besser bezahlten Berufen. Um keine volkswirtschaftlichen Verluste zu generieren, müsste der Lohn parallel zu den Arbeitszeiten sinken. Weil ausgeruhte Arbeiter aber viel produktiver und effizienter arbeiten, müsste der Lohnrückgang nicht im gleichen Maßstab liegen wie der Rückgang der Arbeitszeit.