Weg mit dem Despoten

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(dpa-Archiv)

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Die Europäer sind offenbar dabei, eine Ausdehnung des Militäreinsatzes in Libyen vorzubereiten. Denn Paris und London gehen die Attacken der NATO nicht weit genug.

Was sicherlich damit zu tun hat, dass die Flugzeuge der Allianz die Truppen des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi bisher noch nicht derart schwächen konnten, dass es für die Rebellen zu entscheidenden Fortschritten bei ihrem Marsch auf Tripolis kommen konnte. Wie es nun weitergehen soll, könnte sich heute in Doha und gegen Ende der Woche bei einer Sitzung der NATO entscheiden.

Gehofft wird zwar, dass Gaddafi doch noch zum Einlenken bereit ist. Aber sollten die Rebellen nicht aus eigener Kraft weiterkommen, werden die NATO und mit ihr die Europäer nicht anders können, als die Möglichkeiten, die ihnen die UN-Resolution bietet, voll auszuschöpfen. Denn auch hier gilt, je eher Gaddafi neutralisiert ist – ob er nun freiwillig ins Exil geht oder militärisch bezwungen wird – desto weniger Menschen müssen sterben oder werden durch den Krieg körperlich und seelisch verstümmelt. Unter normalen Umständen kann der sich selbst auf Lebenszeit ernannte Revolutionsführer ohnehin nicht mehr in Libyen bleiben. Wer auf seine Bevölkerung schießen lässt, nur weil diese in Demonstrationen ein besseres Leben und mehr politische Teilnahme verlangt, gehört höchstens noch vor die Richter. Das gilt übrigens auch für den Syrer Baschar al-Assad.