Von allen vergessen

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(AFP)

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Griechenlands Schicksal

So funktionieren Politik und Stimmungsmache: Wenn ein Exempel statuiert werden soll, wird Griechenland zum Sündenbock Europas und Deutschland „Zahlmeister“. Wenn aber kein Interesse daran besteht, weil bald Bundestagswahlen bevorstehen, geht die Abstimmung über das vierte Austeritätspaket in Griechenland schmerzlos über die Bühne. Zumindest, was die PR-Maschine angeht.

Das genaue Gegenteil gilt jedoch für die Griechen. Jene, die sich mittlerweile darüber freuen, dass man ihnen „nur“ ein wenig an ihrer Pension herumdoktert, kommen nicht wirklich gut über die Runden. Aber wie es um jene Menschen steht, die aufgrund der völlig irrsinnigen, von den Institutionen auferlegten Austeritätspolitik leiden, kann sich wohl niemand vorstellen.

Und das soll auch niemand – denn momentan sind Politiker wie der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble, der sonst keine anti-griechische Polemik scheut, erstaunlich ruhig. Aber selbst in Griechenland scheinen sich die Menschen ihrem Schicksal ergeben zu haben.

Denn die Hoffungsträger von einst, Syriza, sind seit der Tsipras-II-Regierung nur noch Marionetten. Entweder erfüllen sie die Bedingungen und können Griechenland vielleicht wieder an die Finanzmärkte führen – oder sie werden politisch erschlagen, wie man es bei Tsipras I und Yannis Varoufakis erlebte. Und dann wäre da noch die Flüchtlingslast, die Griechenland mit Italien alleine für ganz Europa stemmt.

Aber jetzt wird mal gewählt.