Vom Osten nach Osten

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CHRISTIAN MULLER cmuller@tageblatt.lu

Im Rahmen der Ost-Erweiterung der EU ging in den alten Mitgliedstaaten die Angst um, viele Unternehmen könnten ihre Produktion in die billigen Länder im Osten des Kontinents verlagern. Heute geht in gerade diesen Ländern die Angst vor einer weiteren Verlagerung der Produktion in Richtung Osten um. Das verarbeitende Gewerbe zieht von Ungarn in die Ukraine, während Rumänien für internationale Modehersteller zu teuer geworden ist.

Dass das Kapital mobil ist, ist bekannt. Dass viele Unternehmenslenker sehr kurzfristig denken, wird aus den vielen Verlagerungen, den Weiterverlagerungen und den Rückkehrern ersichtlich. Die Leidtragenden sind die Angestellten und die nationalen Volkswirtschaften. Doch lohnt sich die Jagd nach den billigsten Löhnen für die Unternehmen überhaupt?

Zumindest das Markenbild der Konzerne nimmt ernsthaften Schaden. In Deutschland wurde zum Boykott von Nokia aufgerufen. Und: Wer in Luxemburg wird sich dieses Jahr teure Teller von Villeroy & Boch kaufen? Zudem stellt sich bei „Made in China“ immer die Frage nach Qualität. Dass Qualität ihren Preis hat, ist den meisten Konsumenten in Europa bekannt. Zudem mögen es die Verbraucher, wenn sie lokal hergestellte Produkte kaufen können.