Vom Mindest- zum Hungerlohn

Vom Mindest- zum Hungerlohn
(dpa)

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ArcelorMittal, Daimler, Bertelsmann, Hugo Boss, Visa, Cisco – so unterschiedlich all diese Unternehmen auch sein mögen, sie haben eines gemeinsam: Alle verkündeten sie in den vergangenen Tagen Milliardengewinne für das Jahr 2011.

Und was interessant ist: Die meisten von ihnen gehen auch für dieses Jahr von gleichbleibend hohen Gewinnen aus. So schlecht kann es also um das Wirtschaftswachstum nicht stehen, wie viele der Unkenrufer aus Politik und Vorstandsetagen von Unternehmen glauben lassen.
Nein, so schlecht steht es um das Wirtschaftswachstum nicht. Aber wenn man nur oft genug die Worte Krise, Rezession und Überschuldung bemüht, dringen diese irgendwann in die Köpfe ein. Und wenn erst mal genügend Menschen Angst vor schlechten wirtschaftlichen Zeiten haben, dann lassen sich auch brutale Schnitte bei Einkommen und sozialer Sicherheit leichter durchsetzen, denn diese lassen sich dann von Unternehmensvertretern und konservativen Politikern als unausweichlich notwendige Maßnahmen verkaufen.
So konnte die Troika diese Woche auch die Umwandlung des griechischen Mindestlohns in einen Hungerlohn durchsetzen.
Mit dieser Politik muss Schluss sein. Angesichts der Milliardengewinne sind Lohnerhöhungen sozial gerecht und auch im Interesse der Binnennachfrage.