Als ob die verschiedenen luxemburgischen oder europäischen Berechnungsarten bei der jährlichen Aufstellung des Staatshaushalts nicht schon ausreichen würden, sorgen europäische Bevölkerungsschätzungen und die Vorhersagen der Auswirkungen der Bevölkerungsalterung auf die Sozialsysteme der Mitgliedstaaten für weitere Verwirrung (siehe S. 10). Denn dieses offizielle Zahlenwerk wirkt sich auf mittel- und langfristige Budgetprognosen aus, die heute erstellt werden, mit denen heute gearbeitet wird, die heute Staatsfinanzen in einem besseren oder schlechteren Licht erscheinen lassen.
Als Kontrapunkt sagt der für Landesplanung zuständige Minister, dass er die für 2060 vorausgesagten Bevölkerungszahlen für nicht realistisch halte, was seinen „Arbeitsbereich“ angeht. Womit er möglicherweise recht hat. Was dem allgemeinen Verständnis der Politik aber eher abträglich ist. Zumal unterschiedliche Interpretationen auch noch Anlass zu parteipolitischen Auseinandersetzungen sind.
Natürlich muss die Politik vor-ausschauend und zum Wohle der kommenden Generationen handeln. Eine den Bürgern einfacher zu vermittelnde Art und Weise, ohne Widersprüche, wäre aber mit Sicherheit willkommen.
Denn der Fakt, um den es eigentlich geht, ist einfach: Die luxemburgische (europäische) Bevölkerung altert. Also muss sich jetzt um leistungsfähige zukünftige Pensionssysteme gekümmert werden. Dies ist erkannt, und die Arbeiten sind angelaufen.
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