Verantwortung zeigen

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Der tragische Tod von weiteren 200 Menschen, die auf der Flucht vor den Kämpfen im Südsudan waren, sollte die Vereinten Nationen endlich zum aktiven Handeln bewegen.

In dem erst im Juli 2011 gegründeten Staat hat der Machtkampf zwischen dem Präsidenten Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar seit Mitte Dezember Tausende Tote gefordert und circa 400.000 Südsudanesen zur Flucht gezwungen.

Durch von der Weltgemeinschaft begleitete Verhandlungen wurde der Südsudan zu einem unabhängigen Staat, obwohl 2011 bereits klar war, dass dort keine stabile Basis besteht. Mit einer korrupten und nicht handlungsfähigen Polizei und Justiz sowie einer aufgeblähten und undisziplinierten Armee waren die Zutaten für einen „failed state“ von Anfang an vorhanden. Wenn die Weltgemeinschaft bei der Gründung eines Staates Verantwortung zeigt, muss dies bei einer ausgeweiteten politischen und humanitären Krise ebenso getan werden. Bei ergebnislosen Friedensgesprächen reicht das Aufstocken der Blauhelmtruppen nicht aus. Angesichts der Tatsache, dass der Machtkampf zwischen Kiir und Machar das Potenzial hat, sich zu einem Völkermord zwischen den Ethnien der Dinka und der Nuer zu entwickeln, ist ein aktives Eingreifen längst überfällig. Eigentlich sollte das tatenlose Zusehen beim Völkermord in Ruanda der Weltgemeinschaft eine Lehre gewesen sein. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, dies zu beweisen.