Trotz Arbeit arm

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Zur „Wanteraktioun“

Die „Wanteraktioun“, die das Familienministerium in Zusammenarbeit mit Croix-Rouge, Caritas und Interactions veranstaltet, bietet wohnungslosen und sozial benachteiligten Menschen Hilfe bei der Überwinterung an. Bei Minustemperaturen, wie sie zurzeit in unseren Breitengraden vorzufinden sind, können Unterernährung und eine Nacht im Freien oder in einem verlassenen Haus schnell fatal werden. Deshalb ist es gut und wichtig, dass es Hilfsorganisationen gibt, die Bedürftigen zur Seite stehen.

llaboulle@tageblatt.lu

Trotzdem handelt es sich bei solchen Aktionen nur um die Linderung von Symptomen eines gesellschaftlichen „Malaise“, der viel tiefer geht. Neben den Symptomen sollten daher auch die Ursachen von Armut stärker berücksichtigt und politisch bekämpft werden.

Die Kundschaft der „Wanteraktioun“ besteht längst nicht nur aus überzeugten „Strummerten“, die sich bewusst für ein Leben auf der Straße entschieden haben.

Immer häufiger nutzen auch sogenannte „Working Poor“ das wärmende Angebot der Hilfsorganisationen. Der Anteil der Mindestlohnempfänger liegt in Luxemburg bei 12,4 Prozent (rund 45.000 Menschen). Häufig leben diese Menschen – trotz Arbeit – unter oder nah an der Armutsgrenze. Sie können sich das Allernötigste zum Leben nicht mehr leisten.

Auch sie sind Gäste der „Wanteraktioun“. So traurig es auch klingen mag.