Teures Wahlzuckerl

Teures Wahlzuckerl
(dpa)

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2008 hatte Österreichs Parlament beschlossen, dass ein Großteil der jungen Akademiker keine Studiengebühren mehr bezahlen muss. Nun hat das österreichische Verfassungsgericht das Gesetz kassiert: Es beinhalte zu viele unpräzise Formulierungen.

Bis Ende 2012 hat das Parlament Zeit, das Gesetz zu „reparieren“. Gelingt dies nicht, droht den Studis, wieder zur Kasse gebeten zu werden. Überlaufene Hörsäle, fehlende Universitätsmittel und die Ökonomisierung von Bildung bilden den Rahmen dieser Debatte. Die Parteien zerfleischen sich darüber, ob Studiengebühren sinnvoll sind oder nicht.

Kostenfreie, qualitativ hochwertige Bildung für jedermann ist der Wunsch eines jeden Demokraten. Bürger aus allen Gesellschaftsschichten sollten das Recht auf die bestmögliche Bildung haben – und nicht nur die „fils à papa“.

Die Realität ist eine andere. Studiengebühren sind nicht überall in Europa ein Aufreger. Bildungshochburgen wie die Schweiz etwa fordern wahnwitzige Gebühren. Dass sich vor allem SPÖ und Grüne 2008 gegen dieses Modell entschieden, ist begrüßenswert. Dass das Gesetz allerdings auf wackligen Beinen abgesegnet wurde, entkräftet die positive Wirkung des Vorhabens. Sollten die Studiengebühren wieder in Kraft treten, wird der 2008 gefällte Entscheid rückblickend zu einem teuren Wahlzuckerl für die (jungen) Wähler.