Sturz einer prägenden Ikone

Sturz einer prägenden Ikone
(AFP)

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Der ehemalige Liebling der Berliner ist tief gefallen. Einst gelang Klaus „Wowi“ Wowereit nahezu alles.

Er wurde dank seines öffentlichen Outings zur Ikone der Homosexuellen, wurde für seine strenge Wirtschaftspolitik gelobt und hat zudem Berlin unter dem Motto „arm, aber sexy“ ein neues Image verpasst.
Die deutsche Hauptstadt macht unter seiner Führung keine neuen Schulden und hat sich zur europäischen Metropole des 21. Jahrhunderts gewandelt – sowohl für Start-ups als auch für Künstler und Touristen.

Nun hat das Chaos rund um den neuen Berliner Flughafen BER Wowereit nicht nur sein lockeres und zugleich souveränes Image, sondern auch sein Amt gekostet. Als für das Projekt verantwortlicher Aufsichtsratsvorsitzender blieb ihm nichts anderes übrig, als die peinliche und teure Verzögerung des BER als größte Niederlage seiner politischen Karriere einzustufen und zurückzutreten. In der öffentlichen Wahrnehmung ist er ganz unten angekommen.

Nun dürfen die Berliner nicht den Fehler machen, Wowereit allein an diesem Misserfolg zu messen, denn er hat diese Stadt geprägt. Das moderne und weltoffene Berlin trägt seinen Stempel, auch wenn er einen ordentlichen Abgang verpasst hat.

(Damien Valvasori/Tageblatt.lu)