/ Spagat
Die gestrigen Anschläge in Moskau zeigen, dass dem nicht so ist. Die Terroristen haben sogar bewiesen, dass sie nicht nur vor Ort im Kaukasus, sondern nach wie vor in Moskau selber oder in anderen russischen Städten zuschlagen können.
Erklärtes Ziel ist natürlich das Durchsetzen ihrer eigenen radikalen islamistischen Vorstellungen. Zum andern jedoch auch die Destabilisierung Russlands. Sie können dabei auf die Hilfe vieler hoffen, die durch das brutale russische Vorgehen im Kaukasus, die Missachtung der Menschenrechte durch die russischen Truppen und deren quasi garantierte Straffreiheit den Glauben in die Führung in Moskau verloren haben.
Jetzt droht ein weiterer Rückschlag. Die politische Führung in Moskau wird sich wieder mit der Bekämpfung der Terroristen abgeben müssen. Der Kreml steht vor dem schwierigen Spagat, die innere Sicherheit garantieren zu müssen und gleichzeitig das Land neu zu strukturieren.
Dabei riskieren die bereits erfolgten Ansätze einer Modernisierung des Landes und die damit verbundene größere demokratische Bandbreite wieder hintangestellt zu werden.
SERGE KENNERKNECHT
skennerknecht@tageblatt.lu
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