Sozial, nicht „sécuritaire“

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Gestern begann im französischen La Rochelle die Sommeruniversität der sozialistischen Partei. Die Diskussionen dürften positiv verlaufen, denn Frankreichs Linke befindet sich im Aufwind, auch wenn die PS jeglichen Triumphalismus geschickt vermeidet.

MICHELLE CLOOS
mcloos@tageblatt.lu 
 

Die Umfragen beweisen, dass die Franzosen von Sarkozys zunehmender Demagogie enttäuscht sind. Die brutale Sicherheitsoffensive des Präsidenten hat die Konservativen in eine politische Sackgasse hineinmanövriert. Nicht nur stößt die extrem rechts angehauchte Anti-Roma- und Anti-Ausländer-Rhetorik auf nationalen und internationalen Widerstand, vor allem schlug das versuchte Ablenkungsmanöver fehl. Die Franzosen haben den Blick für das Wesentliche, die sozialen Fragen, nicht vergessen.
Der Regierung steht jetzt ein heißer Herbst bevor. Die Gewerkschaften versprachen, pünktlich zur „rentrée“ wieder gegen die Erhebung des Rentenalters mobil zu machen. Vor der Sommerpause hatten bereits Millionen Menschen gegen die geplante Reform demonstriert. Auch haben Sarkozy und seine Minister weder die Arbeitslosigkeit noch die Jugendprekarität in den Griff bekommen.
Die Sozialisten haben also zu Recht eine falsche Sicherheitspolemik gemieden und sich auf die wirklichen Probleme Frankreichs konzentriert, und die sind sozial, nicht „sécuritaire“.