Sehr spät, aber immerhin

Sehr spät, aber immerhin
(Tageblatt-Archiv)

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Was wurde nicht schon alles in den vergangenen Jahrzehnten abgerissen, weggesprengt, plattgewalzt, luxussaniert ...

Von historisch gewachsenen Straßenzügen in der Hauptstadt (man erinnere sich an den ursprünglichen bd Joseph II) und in vielen weiteren Ortschaften über erhaltenswerte Zeugen der Industriegeschichte (mächtige Kühltürme und unlängst der Hadir-Turm in Differdingen) bis hin zu ganzen Arbeitervierteln mit historischem Charme, die Neubauten weichen mussten: Die Beispiele der Sünden vergangener Epochen sind Legion.

Robert Schneider rschneider@tageblatt.lu

Schon lange wird an dem Denkmalschutzgesetz von 1983 herumgedoktert. Ein erstes Reformvorhaben scheiterte, was Tür und Tor für weitere Zerstörungen des Patrimoniums öffnete. Die bislang zuständige Dienststelle, der unter Georges Calteux bekannt gewordene „Service des sites et monuments“, tat zwar, was er konnte, ihm fehlen aber sowohl Personal als auch Mittel und Kompetenzen, um die rund 6.000 schützenswerten Objekte denn auch tatsächlich schützen zu können. Das aktuelle Gesetz gibt dies außerdem nicht her. Die Interpellation des DP-Abgeordneten Bauler wird der DP-Kulturministerin morgen Gelegenheit geben, auf die Reformpläne einzugehen. Die LSAP machte auch Vorschläge.
Die Reform kommt spät, aber immerhin kommt sie nun.