Schwacher Dollar – guter Dollar?

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Seit es den Euro gibt, wissen die Europäer nicht, ob sie stolz auf den Euro sein sollen, weil er sich nach und nach an den Weltmärkten durchsetzt und zu einer Währung der Exportnationen wird, oder ob sie klagen sollen, dass der Euro stark ist./ HELMUT WYRWICH

hwyrwich@tageblatt.lu 

Es kommt dabei auf die Wirtschaftsphilosophie der einzelnen Staaten an. Die Deutschen exportieren gut 50 Prozent ihrer Leistung in den Euro-Raum, damit innerhalb Europas. Sie sind weitgehend unabhängig vom Dollarkurs. Frankreich sieht das ganz anders. Frankreich war nie eine große Exportnation, hat aber den Airbus in seiner Zahlungsbilanz. Und der verfälscht sowohl die Handels- als auch die Zahlungsbilanz, wenn nichts dagegenzustellen ist.
Die Amerikaner selbst sind an einem starken Dollar nicht interessiert. Ein schwacher Dollar erleichtert den Export. Bei einem Kurs von 1,40 Dollar pro Euro kostet eine Ware 0,71 Euro-Cent pro Dollar. Bei einem Kurs von 1,50 Dollar kostet eine Ware 0,66 Euro-Cent pro Dollar. Abgerechnet wird in Dollar. Besser kann es den USA nicht ergehen. Diese Situation wird sich auch nicht verbessern. Das Haushaltsloch in den USA wird größer, die Schulden ebenfalls. Das heißt: Der Dollar bleibt schwach. Und das heißt: Gut für die USA, schlecht für Europa.