/ Ratze und die Lümmeltüte
FRANCIS WAGNER
fwagner@tageblatt.lu
Der eigentliche Skandal besteht ja nun darin, dass Rom bis dato selbst in diesem Fall seinen Schäflein den Gummigebrauch untersagte. Schlimmer noch: Jahrelang predigten Kleriker, dass Kondome eine Infektion eh nicht verhindern könnten.
Die Zahl der Menschen, die deswegen an Aids starben und welche die hohen Priester mithin auf dem Gewissen haben, wird wohl niemals zu ermitteln sein. Es ist also keineswegs so, dass nach Pillenpaul, der 1968 die Verhütung definitiv zur Sünde erklärt hatte, nunmehr Lümmeltütenratze den Anfang einer Liberalisierung wagen würde: Sofern sie nicht die Herstellung kleiner Christenmenschen im Schilde führen, haben bei rechtschaffenen Katholiken auch zukünftig die Hose tot und die Feuchtgebiete dürr zu bleiben.
In der Tat können der Papst und seine Adlati sich nach wie vor nicht damit abfinden, dass es für die meisten Menschen zu den elementaren und natürlichen Freuden im Leben gehört, ab und an mal richtig schön ordentlich einen zu wutzen. Ganz ohne fortpflanzlerische Hintergedanken. Einfach so. Weil’s schön ist und Spaß macht.
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