Radarlöcher über dem Atlantik

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Leider bedarf es oft einer Katastrophe, um Sicherheitslücken zu orten. / RALPH SCHULZE

ausland@tageblatt.lu 
 
Das gilt auch für den Absturz des französischen Airbus über dem Atlantik, bei dem vermutlich alle 228 Insassen ums Leben kamen. Ganz nebenbei erfährt man nach diesem Drama, dass es auch heute immer noch so etwas wie schwarze Löcher zwischen den Kontinenten gibt, weil die Bodenstationen beiderseits des Meeres mit ihren Radarantennen den Luftraum nicht komplett erfassen können. Eine lückenlose Luftraumkontrolle hätte zwar das mysteriöse Unglück vermutlich nicht verhindern können, wohl wären aber die Lokalisierung der Absturzstelle und eine schnelle Rettungsaktion sehr viel einfacher.
Mit satellitengestützter Luftraumüberwachung wäre es schon längst möglich, diese Radarlöcher über dem Atlantik zu schließen. Dies kostet jedoch viel Geld. Die Milliardeninvestitionen, die bisher getätigt wurden, wurden vor allem in militärische Spionagesatelliten investiert, die so ziemlich alle Bewegungen in der Luft, auch über dem Atlantik, still und heimlich aufzeichnen. Die Auswertung der amerikanischen Satellitenaufklärung wird nun hoffentlich wenigstens die Ortung der letzten Position und der Wrackspuren des Air-France-Fluges AF447 erleichtern.
Doch die Frage muss erlaubt sein, ob im 21. Jahrhundert nicht auch die Flugsicherheit der zivilen Luftfahrt eine Aufrüstung verdient hat.