Politische Stabilität

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Mit den ersten demokratischen Präsidentschaftswahlen in Tunesien seit der Unabhängigkeit im Jahr 1954 wurde der vorläufig letzte Schritt in dem seit 2011 laufenden politischen Transitionsprozess getan.

Das Land, das die Revolten des sogenannten Arabischen Frühlings inspirierte, hat als einziges bislang den Wandel geschafft.

Guy Kemp gkemp@tageblatt.lu

Während Libyen im Chaos verharrt, Ägypten lediglich die Autokraten ausgetauscht hat und Syrien in einem Bürgerkrieg verblutet, scheint der von der Protestbewegung im Jahr 2011 gewünschte politische Wechsel gelungen zu sein. Trotz der Destabilisierungsversuche durch politische Morde, einer starken islamistischen Gruppierung, die kurzzeitig alleine die Regierungsgeschäfte innehatte, und eines regional äußerst instabilen Umfelds scheinen Politik und Gesellschaft einvernehmlich an einem friedlichen Übergang festzuhalten.

Dies hat sicherlich, im Vergleich zu anderen Mittelmeer-Anrainerstaaten, mit der größeren gesellschaftlichen und religiösen Homogenität im Land zu tun. Es sollte auch nicht übergangen werden, dass die Vergangenheit mit ihrem unruhestiftenden Potenzial noch längst nicht abschließend aufgearbeitet ist, wie die Befürchtungen um den neu gewählten Präsidenten Beji Caid Essebsi zeigen. Der Konsens, mit dem Stabilität und politische Absprachen eingehalten werden, lässt aber hoffen.