Permanenter Wahlkampf

Permanenter Wahlkampf
(Marcio Jose Sanchez)

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Politiker und soziale Netzwerke

Ob ein Post von François Bausch beim lockeren Plausch mit Straßenarbeitern oder ein Tweet von Xavier Bettel beim Fußballschauen mit hochrangigen Amtsträgern: Politiker haben die sozialen Netzwerke längst für sich entdeckt und nutzen diese, um sich von ihrer vermeintlich privaten Seite zu zeigen.

Damien Valvasori
dvalvasori@tageblatt.lu

Natürlich nicht ohne Hintergedanken. Sieht man sich die Posts und Tweets der Politiker an, wähnt man sich im permanenten Wahlkampf. Nahezu jedes online gestellte Bild würde problemlos als Wahlplakat herhalten. Minister und Oppositionspolitiker zeigen sich volksnah, sportlich und als Familienmenschen.

Die sozialen Netzwerke werden allerdings nicht nur genutzt, um ein glattes Bild von sich zu verbreiten, sondern auch um kurze politische Statements abzugeben. Dies birgt eine Gefahr, denn Posts auf sozialen Netzwerken sind als Informationsquelle nur mit äußerster Vorsicht zu genießen und oftmals stark vereinfachend. Mit 140 Zeichen kann man keinen politischen oder gesellschaftlichen Sachverhalt erklären. Tweets wie „Warum eigentlich kein Bikini-Tag in Saudi-Arabien und Iran?“ von Laurent Mosar sind wenig produktiv und können eine ohnehin hitzige Diskussion unnötig befeuern.

Demnach sollte man die Präsenz von Politikern in sozialen Netzwerken als das erkennen, was sie ist: lediglich ein Mittel zum permanenten Wahlkampf.