Die EU-Kommission will nun doch gebührenfreies Roaming ohne zeitliche Einschränkung ermöglichen. Das gebührenfreie Roaming soll, wie ursprünglich geplant, Mitte Juni des Jahres 2017 beginnen.
cmuller@tageblatt.lu
Es stellt sich die Frage, wie die Brüsseler Behörde überhaupt auf die Idee kam, die sie Anfang September vorgelegt hatte. Anstatt einen richtigen Binnenmarkt für die Verbraucher zu schaffen, was Rolle und Aufgabe der Kommission ist, wollte sie die Roaming-Gebühren nur 90 Tage im Jahr abschaffen. Die Antwort dürfte sein, dass die Wünsche der Telekommunikationskonzerne in Brüssel mehr Gehör fanden als die europäische Idee. Immerhin gibt es ohne Roaming-Gebühren weniger zu verdienen.
Der Vorschlag der EU-Kommission wurde jedoch von Verbraucherorganisationen – zu Recht – derart heftig kritisiert, dass die Behörde den Vorschlag schnell wieder in die Mülltonne wandern ließ und sich dann doch auf ihre europafördernde Rolle besann. Zudem hatte sie in der Vergangenheit bereits versprochen, die Roaming-Gebühren vollständig abzuschaffen.
Diese ganze Debatte wäre schlichtweg nicht notwendig gewesen. Gerade in einer Zeit, wo die EU immer heftiger kritisiert wird und immer mehr Bürger sich die Frage stellen, was die EU eigentlich für sie tut. Glücklicherweise hat die Kommission nun eine schnelle Kehrtwende vollzogen.
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