„Nul n’est censé ignorer la loi“ (II)

„Nul n’est censé ignorer la loi“ (II)
(Tageblatt)

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Es kommt äußerst selten vor, dass man innerhalb einer Woche einen Kommentar unter demselben Titel schreiben kann.

Die Problematik ist zwar nicht genau die gleiche wie beim serbischen Tennisprofi Viktor Troicki („T“ vom 25. Juli), aber ähnlich. Und mit Doping zu tun hat sie ebenfalls. Denn auch der luxemburgische Amateur-Radfahrer Philippe Herman verpflichtete sich mit der Unterschrift unter seine Lizenz, alle Regeln seines Fachverbandes (FSCL) und des zuständigen Weltverbandes (UCI) zu kennen und zu befolgen. Auch die Anti-Doping-Bestimmungen.

Er hätte also wissen müssen, dass man sich nach einem sogenannten Kirmesrennen in Belgien nicht um sein Kind zu kümmern hat, sondern unbedingt-immer-egal-was-passiert als Allererstes zu überprüfen hat, ob nicht irgendwo im Zielbereich eine Liste hängt mit den zur Dopingkontrolle gelosten Fahrern.

Immer heißt in diesem Fall: auch nach elf Jahren und mehr als 100 Rennen, wo dies sage und schreibe … 0 (null) Mal eingetreten war. Weil Philippe Herman eben nur ein blutiger Amateur ist.

Die Anti-Doping-Regeln machen aber keinen Unterschied zwischen großen und kleinen (winzigen) Fischen. Allenfalls zwischen denen, die sich einen Anwalt leisten können, und denjenigen, die das nicht können. Herman konnte dies nicht, und so schlug bei der ersten Dopingkontrolle seines Lebens das Sportgesetz mit aller Härte zu.

Eine Absurdität.

(Claude Clemens/Tageblatt.lu)