Nicht nur Familienzulagen

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Die gestrige Demonstration am Clairefontaine-Platz, die ursprünglich als Protest gegen die Neuregelung von Kindergeld und Studienbörsen organisiert worden war, entwickelte sich zu einer beeindruckenden Veranstaltung gegen die Austeritätspolitik der Regierung.

Gestern wurde auch klar, dass der Egoismus einiger geistig verwirrter Blog-Autoren, die sich in den letzten Tagen durch xenophoben Blödsinn im Netz hervortaten, nicht die Stimme der Bevölkerung ist und nicht ihre Stimmung wiedergibt. Zahlreiche Luxemburger, Aktive und Rentner, waren in den Reihen der Gewerkschafter in der Hauptstadt auszumachen.

Die Atmosphäre war sogar teilweise eher die eines multikulturellen Festes als die einer Kampfveranstaltung. Die unsoziale Austeritätspolitik gegen eine Gruppe der hierzulande arbeitenden und somit Reichtum schaffenden Nachbarn bewirkte gestern Solidarität. Dies bedeutet beileibe nicht, dass keine Tendenzen von Ausländerhass in der Luxemburger Gesellschaft vorhanden sind.

Mit gesellschaftlich teilenden Gesetzesprojekten riskiert unser Land, diese zu fördern: Die Regierung sollte sich dieser Gefahr bewusst sein.
Die Menschen in der Großregion haben zudem ein feines Gespür für Diskriminierung. Auch das wurde gestern offensichtlich. 

ROBERT SCHNEIDER
rschneider@tageblatt.lu