Nicht nachvollziehbar

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Es ist doch über die Maßen kurios, dass das Land, das sich selbst als größter Verteidiger der Freiheit und Menschenrechte in der Welt versteht, sich vehement gegen einen Beitritt der palästinensischen Autonomiebehörde zum Internationalen Strafgerichtshof ausspricht.

Sicher, die Vereinigten Staaten erkennen diese Weltgerichtsbarkeit, der immerhin 122 Nationen angehören, nicht an und befinden sich damit in Gesellschaft mit Russland, China, Israel und Nordkorea.

Guy Kemp gkemp@tageblatt.lu

Trotzdem müsste man doch davon ausgehen, dass Washington den Schritt des Palästinenser-Präsidenten Mahmud Abbas begrüßt, da er den Willen der Palästinenser zum Ausdruck bringt, Verantwortung in der internationalen Gemeinschaft zu übernehmen und Teil dieser selbst zu werden. Stattdessen wird die Unterzeichnung des Römischen Statuts durch die Palästinenser vom US-Außenministerium als „kontraproduktiv“ für die Erlangung eines eigenen, unabhängigen Staates dahingestellt, womit ein Zusammenhang hergestellt wird, der absolut nicht nachvollziehbar ist. Man kann doch nicht das Selbstbestimmungsrecht eines Volkes – das im Falle der Palästinenser durchaus von den USA anerkannt wird – und das Bestreben, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufklären und bestrafen zu wollen, gegeneinander aufwiegen.