Neue Perspektiven

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GUY KEMP gkemp@tageblatt.lu

Seit nunmehr zwei Jahren hält die Pattsituation in den Palästinenser-Gebieten nach den Wahlen im Jahre 2006 und den darauf folgenden gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Fatah und der Hamas bereits an. Sicherlich hat die Weigerung des „Westens“ und vor allem der damals noch von George W. Bush geführten USA, den Wahlsieg der Hamas anzuerkennen, zu diesem politischen Stillstand geführt. Erhebliche Mitschuld daran hat jedoch auch die Fatah, die unter anderem wegen Korruption und Vetternwirtschaft abgestraft wurde. Von vielen Palästinensern, hauptsächlich auch aus den Flüchtlingslagern, wurde die Fatah nicht mehr als jene Partei betrachtet, die nicht nur den versprochenen Friedensprozess voranbringen, sondern damit auch ihr persönliches Los verbessern sollte. Die Fatah jedoch klammerte sich an die Macht und machte aus ihrem Führungsanspruch innerhalb der palästinensischen Autonomiebehörde eine Selbstverständlichkeit.

Mit ihrem heute beginnenden Parteitag hat die 1959 gegründete Bewegung die Gelegenheit, die Weichen für Reformen zu stellen und sich auch personell als jene Kraft aufzustellen, die neue Perspektiven für die Palästinenser und den Friedensprozess herbeiführen kann. Gelingt dies nicht, wird der Hamas das Feld überlassen.