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Der langweilige Einheitsbrei im Musikbusiness kann einem ganz schön auf den Geist gehen.

Monat für Monat (ja fast schon Woche für Woche) erklimmt ein neues Sternchen die Karriereleiter und hält sich ein, zwei Songs lang ganz oben, um dann genauso rasch die Sprossen wieder runterzusteigen. Das reine Geschäft steht im Vordergrund, die Qualität zählt nicht.

François Besch fbesch@tageblatt.lu

Vor allem aber: Auf das, was da gesungen wird, kommt’s nicht an, Melodie und Rhythmus reichen vollkommen. Das Ganze muss ins Ohr gehen und von da aus ins zuckende Bein. Nicht ins Hirn. Mucke nennt man das wohl. Musik ist etwas anderes.

Glücklicherweise gibt es Ausnahmen, auch wenn diese Perlen eher rar gesät sind. Eine davon gastierte am Dienstagabend im hauptstädtischen Konservatorium: Konstantin Wecker (siehe auch Tageblatt-Donnerstagausgabe / 12.03.15 / S. 37). Seit mehr als vier Jahrzehnten stellt der Bayer eindrucksvoll unter Beweis,
dass Musik auch gut sein kann,
wenn sie von intelligenten, mal spritzig ironischen, mal bitterernst politischen Texten begleitet wird. Dabei bleibt Wecker auf der Bühne durchaus authentisch, lässt das Publikum an seinem mehr als bewegten Leben teilhaben und macht keinen Hehl aus seiner Vergangenheit, die nicht immer blütenweiß war. Und genau das macht ihn so sympathisch.

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