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(Symbolfoto Leserbrief) Foto: Pixabay

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„Solange nicht der Untergang der Menschheit hundertprozentig feststeht, lohnt es sich, dagegen zu arbeiten.“ (Erich Fried)

Untergang – das Zugrundegehen, das Verschwinden unter dem Horizont – in mehrfacher Hinsicht. Dementsprechend hat die Untergangsstimmung Hochkonjunktur in diesen Zeiten. Doch mal ehrlich: Wo denn sonst, wenn nicht hier, auf dieser Erde, würden wir trotz allem denn lieber sein wollen? In Kriegszeiten mit provozierter Flüchtlingswelle, „Wahnsinnssommer“ mit Hitzewelle – Trockenheit auf der einen, Unwetterüberschwemmungen auf der anderen Seite des Planeten – Energiekrise und Inflation mit entsprechenden Konsequenzen – alles Dauerbrenner der negativ überladenen Tagespolitik. Die rund zwanzigjährige Debatte um den Klimawandel wird ob der rezenten Wetterlage entsprechend befeuert – interessiert waren oder wirklich daran geglaubt haben die wenigsten. Die stressige Bewältigung des Alltags bestimmt unser aller Handeln, die persönlichen Prioritäten überwiegen – was für uns Normalos völlig verständlich ist.

Sollten wir, besonders jedoch die unsere Interessen vertretende politische Klasse, statt allgemeinem Zetern und Hadern, nicht doch endlich reagieren und entsprechend zukunftsorientiert verantwortlich handeln? Die Klimadebatte ist eine wissenschaftliche, das evident menschliche Versagen und die dringend erforderliche politische Reaktion – mit dem Ansatz, auch vor Ort direkt etwas zu tun – muss doch ein Must gegen die vorherrschende Untergangsstimmung sein. Eine Miesmacherei, die politisch auch noch Wasser auf die Mühlen gefährlicher Rechtskräfte leitet, die in ihrer Summe ein (siehe Italien) politisches Desaster auszulösen drohen. Muss das alles nicht endlich die notwendige, konzertierte politische Reaktion aller demokratischen Kräfte beflügeln?

So vieles ist möglich, was sofort spürbar zu mehr Lebensqualität führen kann und auch die rechtslastigen Global-Quengler zum Schweigen bringen könnte. Im Umweltbereich beispielsweise die maximalbegrünte Stadt, grüne Fassaden und Dächer, die urbane Hitzewallungen spürbar drücken und die die Qualität der Atemluft (auch die heuer brandaktuelle Holzverbrennung ist ein gefährlicher Feinstaubemittent, nebenbei bemerkt!) deutlich verbessert. Es gibt so viele Möglichkeiten, konkret etwas zu tun und der aktuellen Untergangsstimmung, besonders jedoch jener wider den rechtslastigen, pur opportunistischen Defätismus, der unserer Gesellschaft rein gar nichts bringen wird, wirksam entgegenzuwirken. Die sozial-ökologische Wende muss vollzogen werden, eine Aufgabe sämtlicher demokratischer Parteien!

Weil wir doch alle weiterhin gut und anständig auf unserem Planeten leben wollen …

L.Dombrowski
16. Oktober 2022 - 10.51

@Hottua, wenn wir schon beim Zitieren sind: " Die Vernunft kann mit größerer Wucht das Böse bekämpfen ,wenn der Zorn ihr dienstbar zur Seite steht." ( Papst (!) Gregor der Große )

Robert Hottua
7. Oktober 2022 - 14.11

Guten Tag Herr Bertemes, für mich ist der nationale und internationale Umgang mit der luxemburgischen Geschichte Ausdruck einer verhängnisvollen Mut- und Orientierungslosigkeit. Der weltweite Umgang mit den seit 1933 im päpstlichen "Luxemburger Wort" getätigten exzessiven Äußerungen hat eine weltweite nachhaltige Vorbildfunktion. Die sozial-ökologische Wende ist im Weltbild von wahrheitsbesessenen Glaubensverkündern und -verteidigern irrelevant. " … Und doch wird mich nichts davon überzeugen, dass es aussichtslos sei, der Vernunft gegen ihre Feinde beizustehen." (Bert BRECHT) MfG Robert Hottua

JJ
7. Oktober 2022 - 10.24

Richtig. Wer eine Glasflasche recykelt hat die Welt noch nicht gerettet,aber es gibt eine Flasche weniger im Straßengraben. Dasselbe gilt für Heizung mit fossilen Brennstoffen,E-Autos in den Städten usw. Die übliche Ausrede: " Was kann ich alleine denn ausrichten?" gilt heuer nicht mehr. Die Welt wird untergehen,dagegen können wir nichts machen.Aber ob dies in Milliarden Jahren passiert oder morgen,da können wir doch was tun.