/ LEITARTIKEL: Wozu sind Pläne da?
Das lag nicht nur daran, dass dieses für die Luxemburger Landwirtschaft so wichtige Vorhaben – welch ein Zufall – nur wenige Tage vor dem Urnengang präsentiert wurde.
Allein schon die Tatsache, dass derzeit der Zugang zum Terrain nur über einen schmalen Feldweg möglich ist, warf Fragen auf, auf die es zu dem Zeitpunkt noch keine zufriedenstellende Antwort gab. Überhaupt reduzierte sich die Vorstellung des Projektes auf einige rudimentäre Zahlen. Konkretes gab es nur wenig.
Und siehe da: Das Gefühl täuschte nicht. Am vergangenen Donnerstag meldete sich der „Mouvement écologique“ in Sachen Agrozenter zu Wort und sprach sich vehement gegen die „übereilte Standort-Festlegung mit elektoralem Hintergrund“ aus.
Die Organisation betonte, dass der geplante Standort nicht vertretbar sei, lieferte hierzu handfeste Argumente und verdeutlichte so, dass die Minister für Landesplanung, Landwirtschaft und Umwelt in Sachen Agrozenter gleich eine ganze Reihe von Plänen über den Haufen geworfen haben. Das Projekt würde „allen landesplanerischen Kriterien diametral“ entgegenlaufen.
„Inkohärente Landesplanung“
Von „inkohärenter Landesplanung“ ging die Rede. In der Tat wurde das neue Agrozenter in einer heutigen Grünzone geplant, statt, wie dies eigentlich notwendig gewesen wäre, in einer Aktivitätszone.
Falls die neue Regierung an der Realisierung am vorgesehenen Standort festhält, muss eine Umklassierung der Zone erfolgen. Doch diese würde den Kriterien und räumlichen Festlegungen des sektoriellen Planes „Aktivitätszonen“ widersprechen, so der „Mouvement écologique“, der darauf drängt, dass das neue Agrozenter in eine bestehende Zone oder aber auf Grundlage des sektoriellen Planes in eine dort ausgewiesene neue regionale oder nationale Aktivitätszone integriert wird.
Doch nicht nur aus landesplanerischer, sondern auch aus ökologischer Sicht sei der geplante Standort nicht annehmbar, betont die Organisation, die darauf hinweist, dass mit der Realisierung die „letzte noch funktionierende Verbindung zwischen den großen Wäldern des östlichen und westlichen Luxemburgs“ durchtrennt würde, mit entsprechenden negativen Konsequenzen für die Fauna.
Der „Mouvement écologique“ konnte am Donnerstag noch eine Reihe weiterer Argumente liefern, die deutlich machen, dass der vorgesehene Standort unmöglich ist.
In diesem Sinne erwartet sich die Organisation, dass die neue Regierung das Projekt in der vorliegenden Version kippt und die landesplanerischen Kriterien bei der Suche nach einem neuen Platz respektiert.
Die Antwort auf die im Titel gestellte Frage ist übrigens an und für sich sehr einfach und mit nur fünf Worten zu beantworten: Um sich daran zu halten! Doch manchmal tut man sich mit Plänen schwer und dann werden sie eben über den Haufen geworfen …
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