/ Leitartikel: Eine Bilanz

Die Antwort: Viel, zumindest was das Sportministerium betrifft. Was an dieser Stelle wie Wahlpropaganda klingt, ist in Wirklichkeit ein recht imposanter Arbeitsnachweis. In Jeannot Kreckés Amtszeit als Sportminister fielen unter anderem: die Verabschiedung des neuen Sportgesetzes, die Schaffung der Sportschule am INS, die Eröffnung der „Maison des sports“, die Erweiterung der Sportsektion der Armee und nicht zuletzt die Schaffung von nationalen Infrastrukturen für Luxemburgs Sportarten Nummer eins und zwei.
Das Velodrom in Cessingen und die neue Fußballarena in Liwingen stehen zwar noch (lange?) nicht, doch die Entscheidungen sind gefallen. Demnach wurden Nägel mit Köpfen gemacht, nachdem jahrzehntelang Projekte und Ideen nur zerredet wurden. Natürlich profitierte Krecké bei der Realisierung von den aktuellen Erfolgen der jeweiligen Sportarten. Und natürlich gibt es einige Kritikpunkte. Aber allein schon die Tatsache, dass Radbahn und Fußballstadion endlich gebaut werden, erfreut die Sportwelt.
Genauso freute sich das Nationale Olympische Komitee, dass das 2005 verabschiedete Sportgesetz (finanziell) mit Leben erfüllt wurde. 2007 war das COSL mitsamt seiner Verbände aus dem ebenso alten wie engen Gebäude in der Avenue de la Gare ausgezogen. In Strassen fand man eine neue Heimat, die nichts zu wünschen übrig lässt. Ausgebaut wurde unterdessen das INS („Institut national des sports“).
Sportschule und Schulsport
Hier ist mit der Sportschule das vielleicht wichtigste Projekt der letzten Jahre entstanden, das 2007 unter der Bezeichnung „Sports-études“ mit vier Schulklassen angelaufen war und inzwischen auf zehn Klassen ausgeweitet wurde. Ziel auf dem Weg zum Sportlyzeum sind 21 Klassen. „Sports-études“ kann als Meilenstein für den Luxemburger Sport bezeichnet werden, ist die optimale Abstimmung von Schule und Training doch Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Spitzensportlern.
Von denen hat das Großherzogtum momentan gleich mehrere zu bieten. Die Erfolge der Schlecks, Kirchen, Muller, May und Co. auf internationaler Ebene helfen dabei, den Stellenwert des Sports in Luxemburg zu steigern. Dass das in einer immer bewegungsärmeren Gesellschaft dringend nötig ist, liegt auf der Hand. Hier erfüllt der Spitzensport seinen Zweck als Motor des Breitensports. Den Spitzensportlern entgegen kommt auch die Elitesportsektion der Armee, die unlängst auf die Kollektivsportarten erweitert wurde. Die guten Leistungen müssen die Athleten freilich noch immer selbst vollbringen. Dass für sie optimale Rahmenbedingungen geschaffen werden, daran haben COSL und Sportministerium jedenfalls entscheidenden Anteil.
Allerdings gab es in den vergangenen fünf Jahren nicht nur Positives: Sein Hauptanliegen, nämlich eine Trendwende in Sachen Schulsport herbeizuführen, hat Krecké nicht umsetzen können, wobei in Sachen Schule andere Ministerien federführend sind. Auch bei der Dopingbekämpfung ging nicht immer alles glatt, obwohl Luxemburg bereits im Dezember 2006 als 30. Land die Unesco-Konvention gegen Doping ratifiziert und somit den Welt-Antidoping-Code anerkannt hatte. Einige grenzwertige Aussagen am RTL-Mikrofon zum Thema Doping werden auch in Erinnerung bleiben.
Unter dem Strich aber bleibt eine optimistische Grundstimmung im Luxemburger Sport, wie es COSL-Präsident Marc Theisen ausdrückte. Und die haben Krecké und seine Mitarbeiter im Sportministerium in den letzten fünf Jahren maßgeblich mitgestaltet.
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