Lehren ziehen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

„Die Unzufriedenheit über die wirtschaftliche Lage sowie die Brutalität, mit der die Regimefeinde bekämpft wurden, aber sind die eigentlichen Urheber der Krise.“/ SERGE KENNERKNECHT

skennerknecht@tageblatt.lu 
 Diese Worte des iranischen Ayatollhas Khomeini wurden am 6. Januar 1979 in einem exklusiven Tageblatt-Interview veröffentlicht (S. 7). Sie sind von einer erdrückenden Aktualität heute, 30 Jahre später, angesichts der Ereignisse gestern in Teheran. Während die einen den 30. Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft feierten, wurden, ebenfalls in Teheran, gestern die Anhänger der Opposition erneut niedergeknüppelt. Sie protestieren immer noch gegen den ihrer Meinung nach begangenen Betrug bei den letzten Wahlen, aus denen Ahmadinedschad als offizieller Sieger hervorging.
Dessen Anhänger nutzten den gestrigen Tag, um alte Ressentiments gegen die USA zu hegen und zu pflegen. Ein Land, das ständig die Vergangenheit bemüht, um politische Feindbilder zu erhalten, kommt nicht voran. Umso weniger, wenn es aus den mahnenden Worten seiner eigenen Gründungsväter keine Lehren zu ziehen weiß.