Strache kein rechter Einzelfall: Europa soll zerschlagen werden

Strache kein rechter Einzelfall: Europa soll zerschlagen werden

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Von unserem Korrespondenten Werner Kolhoff, Berlin

Enthüllt sind nicht reale Grenzüberschreitungen des Heinz-Christian Strache, enthüllt ist der Charakter des FPÖ-Chefs und österreichischen Vizekanzlers.

Er wäre bereit gewesen, einer reichen Russin Bauaufträge zu überhöhten Preisen zuzuschanzen, also die Steuerkassen zu plündern.

Er wollte mithilfe des russischen Geldes die Presse unter Kontrolle bekommen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zerschlagen. Er sprach von illegalen Praktiken der Parteienfinanzierung, also von Rechtsbruch.

Bemerkenswert ist die Reaktion der AfD. Die ganze Partei, sonst führend auf Facebook und Twitter, ist in Stummheit versunken. Man fühlt sich nicht nur ertappt. Man ist ertappt. Denn dies ist keine österreichische Angelegenheit allein.

Fraktionschefin Alice Weidel hat über Tarnfirmen in der Schweiz Wahlkampfhilfe in Höhe von 132.000 Euro bekommen. Von anonymen Gönnern, deren Absichten niemand kennt. Bei Parteichef Jörg Meuthen waren es 89.000 Euro. Bei der AfD sind die Preise niedriger, weil sie anders als die FPÖ der Macht noch fern ist. Aber auch die AfD will den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zerschlagen, auch die AfD hält enge Bande zu Russland, sogar direkt zu den Besatzern auf der Krim.

Vor allem aber hat die AfD zusammen mit der FPÖ und anderen Parteien für die Wahl am nächsten Sonntag ein rechtes Bündnis geschlossen. Dieses Bündnis will sie auch jetzt nicht aufgeben. Erklärtes Ziel ist es, Europa als funktionierendes Gebilde zu zerschlagen. Renationalisierung. Hoffnungsvoll wird dieser Versuch von Trump und Putin begleitet. Ob auch mit Geld, ist offen. Aber würden Meuthen und Weidel ähnliche Offerten ablehnen, oder Salvini und Orban? Niemand glaubt das noch.

Für die, die sich trotzdem weiterhin für eine rechte Partei interessieren: Nur zu, die gibt es jetzt überall zu kaufen.

de Koschter
27. Mai 2019 - 21.45

Es hat Zeiten gegeben, in denen sich die Reichen durch Kirchenspenden, den Himmel zu kaufen glaubten.

de Schmatt
24. Mai 2019 - 14.55

Lässt sich's Zigarre rauchend gut gehen. Wohl bekommt's!

Epikur
22. Mai 2019 - 8.43

Seit wann war Helmut Kohl Mitglied einer linken Partei?

Grober J-P.
21. Mai 2019 - 10.47

Was macht eigentlich der Gerhard?

Schullerpii
21. Mai 2019 - 2.38

Europa wird zerstôrt von der Selbstbedienungsmentalitát und dem Lobbyismus! Die Wahlen sind die Rache des kleinen Mannes. Bei einem neuen Europareferendum wäre das Resultat dann auch entsprechend! Es war sowieso nicht überzeugend.

GuyT
20. Mai 2019 - 23.03

Pauschalurteile sind doch das Merkmal der Rechtspopulisten, oder?

luc jung
20. Mai 2019 - 21.27

Spenden gibt es auch bei Linksparteien. Spenden gibt es in jedem Land. Es heisst nur lass dich nicht erwischen.

de Schmatt
20. Mai 2019 - 14.54

Um Europa an die Russen und Chinesen zu verkaufen, bedarf es der Ultrarechten nicht, dafür sorgen die einzelnen Mitgliederstaaten schon selber. Europa wird auf eine subtile, unauffällige Weise leise, langsam aber sicher vonRussland und China unterwandert.

Le républicain zu London
20. Mai 2019 - 13.41

Diesmal hat es einen von den Rechten erwischt, aber auch andere Parteischattierung machen solche Geschäfte und Verabredungen; leider. Aber die Politiker, insbesondere die, die in der Regierung sind können immer solche krumme Dinger drehen, Pech nur diesen hat es erwischt! Aber der Korrupto Tango geht weiter!

Grober J-P.
20. Mai 2019 - 12.44

Die angeblichen Saubermänner haben selbst Dreck am Stecken.

CESHA
20. Mai 2019 - 8.50

Man soll doch nicht so tun, als seien Spendenaffären ausschliesslich eine Praktik rechter Parteien. Wie war das doch mit der bis heute nicht aufgeklärten Spendenaffäre des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl? Und ich bin überzeugt, dass andere Politiker genau so dämlich in die Falle getappt wären, wie es Strache passiert ist. Was die Tat natürlich keineswegs entschuldigt.