„Présentéisme“

„Présentéisme“
(Swen Pf?rtner)

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„Quality of Work“-Index

Die Arbeitnehmerkammer stellte am Dienstag die dritte repräsentative Erhebung des subjektiven Empfindens der Arbeitsqualität in Luxemburg vor.

Robert Schneider rschneider@tageblatt.lu

Noch ist es zu früh, um große zeitliche Entwicklungen, etwa beim Stress am Arbeitsplatz oder beim Mobbing, festzustellen. Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Zahlenmaterials durch die Universität Luxemburg gibt dennoch eine ganze Reihe von Einblicken in den Alltag in Luxemburger Unternehmen.

So ist es zum Beispiel interessant, zu sehen, dass sich belgische Arbeitnehmer in Luxemburg öfter ausgebrannt (Phänomen des sog. Burn-out) fühlen als alle anderen Nationalitäten, die Deutschen hingegen offensichtlich am resistentesten gegen dieses Gefühl sind (übrigens dicht gefolgt von den Luxemburgern). Auch wird durch die Studie ersichtlich, dass in Luxemburg verhältnismäßig viel gearbeitet wird, jedenfalls was die Zahl der Stunden (inklusive bezahlter und unbezahlter Überstunden) betrifft.

Ein neuer Begriff kommt auch in der Studie vor: jener des „Présentéisme“. „Présentéisme“ ist das Gegenteil von „Absentéisme“ und ein Phänomen, das in den letzten Jahren (krisenbedingt?) um sich griff. Damit ist die Tatsache gemeint, dass sich immer mehr Arbeitnehmer auch krank zur Arbeit schleppen. Womit sie längere Genesungsfristen, Ansteckungsgefahr, höheres Unfallrisiko, niedrige Produktivität und Stress mit Kollegen in Kauf nehmen …