Lieber aufs Geld warten?

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Mit der Kampagne gegen die „Tiers payant“ befasst sich Robert Schneider.

Seit der allgemeinen Einführung des sogenannten „Tiers payant“ in den Apotheken sind wenigstens die Medikamentenkosten für sozial Schwache nicht mehr erdrückend. Nur ein geringer Betrag muss für die meisten verschriebenen Pillen und Säfte noch direkt gezahlt werden.
Eine Petition verlangt nun die Einführung des „Tiers payant généralisé“ auch bei Ärzten – und prompt startet die Vereinigung der Ärzte und Zahnärzte, AMMD, eine Kampagne gegen diesen Vorschlag, der auch bei Sozialminister Romain Schneider einen gewissen Anklang fand.
Die Argumentation der Ärzte ist dabei recht unausgegoren. Die administrativen Prozeduren würden kaum weniger einfach, die Ärzte müssten hingegen länger auf ihr Geld warten …
Die AMMD behauptet weiter einfach mal so ohne irgendwelche Fakten, dass die CNS diese Bezahlmethode dazu nutzen werde, Druck auf die Ärzte und deren Behandlungsmethoden auszuüben. Dabei würde sich nur der Begünstigte der CNS-Überweisungen ändern, sonst gar nichts, und mit Verlaub, es ist den allermeisten problemloser möglich, einige Tage aufs Geld zu warten, als vielen Patienten.
Die Alternative – lange unbezahlte Rechnungen oder, schlimmer, unbehandelte Patienten – dürfte der Ärzteschaft sicherlich auch nicht gefallen …
Scholnier
23. Februar 2018 - 8.51

Herr Dr.Hamen, warum diesen freien Beruf nicht verstaatlichen. Ein Einheitsgehalt für alle Ärzte, zusätzlich Punkte für Spezifikationen, Dienstjahre,Kilometregeld, "Prime d'astreinte" ......bezahlter Urlaub laut Staatsbeamtenstatut.

Jacques Zeyen
22. Februar 2018 - 21.51

"mussen schaffen,well se verflicht sinn..?" Do ass dach fréier ëmmer sou en Eed geschwuer ginn...wéi heescht deen namol!?? De Sproch schéngt ze stëmmen: " Vermeid den Dokter,den Affekot an de Paschtouer.Da geet et dir gutt."

Raym Collé
21. Februar 2018 - 22.34

Jo dir sidd do fiir Ierch em d'Gesondheet vun de Leit ze kemmeren, an net emmer méi a méi Suen anzestiechen. Dir maacht en Job a gitt adequat finanziell entschiedegt, jo do si keng 100 Dausenden Euro Boni dran. D'Gesondheet vum Mensch spillt net no neoliberale Gesetzer, dofiir as d'CNS (zum Gléck) staatlech.

Raym Collé
21. Februar 2018 - 22.29

Wann de Patient ofgezu gett, as daat kee Problem. Wann d'CNS Ierch direkt bezillt an dann gewesse Saachen net méi bezuele well, da geet är Welt enner? Geschter am Interview just rondrem de Bräi geschwat... Schwetzt Kloertext! Dir hätt gär e Private Krankesystem, virun allem well dir Doktoren da méi Suen astieche kennt. Dass dann d'Leit de Kierzeren zéien, interesséiert Ierch iwwerhaapt net. USA 2.0 we.g. oder wéi? Net jiddfereen huet Tomaten op den Aan léif AMMD. Hoffentlech sin net all d'Doktoren sou...

Grober Jean-Paul
21. Februar 2018 - 18.26

In der Commisiion de nomenclature sind also nur Stümper oder Bremser am Werk. Was sagt denn unsere liebe Frau Ministerin dazu? Will man nicht oder kann man nicht aus purer Unwissenheit? Wenn die Ärzteschaft wirklich was für's Wohl will sollte sie mal ordentlich auf den Putz hauen! Es geht nur noch um den Mammon.

Dr Marc Hamen
21. Februar 2018 - 16.31

Dokteren mussen fir Keesepatienten schaffen. Si hunn sech dat net "erausgesicht", mä sinn derzou verflicht duerch den sougenannten "conventionnement obligatoire" mat der CNS.

Dr Marc Hamen
21. Februar 2018 - 16.27

In der "Commission de nomenclature" ist die AMMD nur minoritär vertreten und weist schon seit Jahren auf die längst vom medizinischen Fortschritt überholte Nomenklatura hin.

Horace
21. Februar 2018 - 15.10

D‘Doktere -musse- jo net fir Keesepatiente schaffen, si hunn sech dat erausgesicht, damussen se och domat eens ginn.

Dr Marc Hamen
21. Februar 2018 - 14.25

Herr Robert Schneider findet die Argumentation der Ärzte "unausgegoren" und "ohne irgendwelche Fakten". Ich möchte daran erinnern, dass die Ärzte auf verschiedenen Ebenen in ihrer Handlungsfreiheit eingeschränkt werden. Gesetzestexte und ministerielle Reglementierungen einerseits, die sogenannte “obligatorische Konvention” mit der CNS andererseits und schlussendlich die Statuten der CNS haben einen wesentlichen Einfluss auf das ärztliche Handeln. Der monopolistische "Partner" CNS sollte dann jetzt auch noch die Ärzte bezahlen (tiers payant généralisé) ? Was bleibt dann noch von einem freien Beruf übrig, ausser dem persönlichen Risiko und unbezahltem Urlaub ? Sollte die CNS schlussfolgernd nicht die Ärzteschaft als Angestellte übernehmen, anstatt sie als Scheinselbstständige an der Leine zu führen ?

Grober Jean-Paul
21. Februar 2018 - 13.32

H. Wilmes sagte auch, dass die „Nomenklatura“ aus den 1990-gern stammen würde und nicht mehr aktuell sei. Das stellen wir nun plötzlich fest, hat man da etwa geschlafen, auch bei der AMMD? Das Wohl des Patienten steht doch nicht an erster Stelle, sondern, na was wohl?

Sandrine
21. Februar 2018 - 10.45

Der Druck wird nicht von der CNS kommen, sondern von den Patienten, die dann gleich mitgeteilt bekommen, was der Arzt sich alles so als "convenance personnelle" verrechnen lassen will. Genau das befürchten die Ärzte, denn ein den meisten Fällen handelt es sich mitnichten um eine "convenance personnelle" für den Patienten, sondern für den Arzt, der bspw den RDV über sein Sekretariat auf die Mittagsstunde versetzen lässt, und dies dann extra verrechnet. Das wird in Zukunft allen Patienten mit dem "tiers payant" gleich in der Arztpraxis auffallen. Und viele Ärzte wollen nicht mit ihrer "Lieblings"patienten streiten.

Grober Jean-Paul
21. Februar 2018 - 10.44

Wenn ich Herrn Dr. Philippe Wilmes im Interview auf RTL richtig verstanden habe, steuern wir auf 2 Klassenpatienten zu. Er befürchtet ja, dass die Ärzte nicht mehr so therapieren können wie sie wollen. Jetzt heißt es die Lastenhefte neu zu verfassen! Ran an die Arbeit liebe Lydia.

Jacques Zeyen
21. Februar 2018 - 9.52

Dass die meisten Ärzte am Existenz-Minimum dahinvegetieren ist ja bekannt,aber Zynismus bei Seite...In Frankreich gibt es die " Carte Vitale " und die meisten Menschen haben noch eine zusätzliche Mutuelle. Eine einfache Arztvisite wird in der Praxis bezahlt (24€ und keine 45) und drei Tage(keine 6 Wochen) später hat man das Geld wieder auf dem Konto. Bei grösseren Eingriffen bekommt man als Patient keine Rechnung zu Gesicht.