It’s Syria, stupid

It’s Syria, stupid
(Maya Alleruzzo)

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Terror und der Krieg in Syrien

Wie oft langweilt man Menschen mit der Aussage: Mit Syrien fällt und steht die globale Sicherheitsarchitektur. Was einst vor allem für den Nahostkonflikt zwischen Palästinensern und Israel galt, hat nun zunehmend für den blutigen syrischen Krieg Bestand. Während Barbarei das Land im Inneren zerstört, Terroristen exportiert und importiert, unschuldige Menschen getötet und Flüchtlinge in- und außerhalb des Landes brutalisiert werden, reißen die Ereignisse in Brüssel Europa wieder einmal aus seinem Dornröschenschlaf.

Unabhängig davon, ob die EU-28 ihre Probleme innerhalb des traurigen EU-Clubs regeln oder wie zuletzt geschehen an die Türkei übergeben: In Europa wird von oberster Stelle bis zum normalsterblichen Bürger oft kein Zusammenhang zwischen den aktuellen Terroranschlägen und dem Krieg in Syrien hergestellt. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) wird meist als isoliertes Problem betrachtet. Allerdings ist diese Sichtweise nicht nur vereinfachend, sondern gefährlich. Dass der IS Verlierer und Halbstarke rund um den Globus anzieht, liegt durchaus auch an komplexen nationalen Verfehlungen in Ländern wie Belgien und Frankreich.

Doch wir sollten uns nichts vormachen: Solange der Krieg in Syrien grassiert, profitieren kühl kalkulierende Organisationen wie der IS von der regionalen Instabilität und ihrer globalen Anziehungskraft. Bill Clintons legendäres „It’s the economy, stupid“ passt bestens zur mangelnden Weitsicht vieler Politiker und Bürger, denen man antworten möchte: „It’s Syria, stupid.“

dsabharwal@tageblatt.lu