Ist der Kunde wirklich König?

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KOMMENTAR Parkplätze in der Hauptstadt

Jeder, der zu Spitzenzeiten in der Hauptstadt einen Parkplatz sucht, kämpft mit dem gleichen Problem: langen Warteschlangen vor einzelnen Parkhäusern. Nach langem Warten dann ein Erfolgserlebnis: Die Schranke öffnet sich. Auf der obersten Etage jede Menge freie Plätze. Sieht man dann etwas genauer hin, erblickt man das Schild „réservé“. Auch ein Stockwerk tiefer fast das gleiche Bild. Die halbe Etage ist für Dauerparker reserviert. Stellt sich nun aber die Frage, wem diese freien Plätze gehören. Laut unseren Informationen gibt es jede Menge Geschäftsleute, die sich einen freien Platz mieten.

Philippe Hammelmann
phammelmann@tageblatt.lu

So weit, so gut. Nun aber zur Forderung des Geschäftsverbandes der Stadt Luxemburg: „Es gibt nicht ausreichend Parkplätze für die Kunden. Die Gemeinde muss nun eingreifen, um diesem Problem zu begegnen.“
Für die eigene Karosse wird sich ein reservierter Platz in einem Parkhaus gesichert und die Gemeinde soll mit Steuergeldern Parkplätze für potenzielle Kunden schaffen, die wiederum ihr Geld bei den Geschäftsleuten hängen lassen.

Somit schließt sich der Kreis. Der Kunde zahlt also doppelt und die Geschäftswelt kann doppelt einkassieren. Das Sprichwort „Der Kunde ist König“ gilt demnach nicht mehr. Eher müsste es heißen: „Der Kunde wird zum Zahlknecht. Eine Möglichkeit wäre, den Kunden Parkscheine anzubieten, um eine Stunde kostenlos zu parken.