Hunger oder Meinung

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In seinem Kommentar wendet sich Robert Schneider gegen die Hierarchisierung der Flucht.

„Wirtschaftsflüchtling“ ist mittlerweile schon fast zu einem Schimpfwort geworden. Wenn politische Flüchtlinge noch irgendwie mit einem gewissen Verständnis in Europa aufgenommen werden, so stoßen Menschen, die vor Hunger und Perspektivlosigkeit fliehen, immer öfters und bei immer mehr Bürgern der sogenannten westlichen Länder auf Ablehnung.

Rechte und extrem rechte Parteien nutzen die Ablehnung mit Erfolg für ihre machtpolitischen Zwecke. Mittlerweile sind bereits mehrere Staaten der EU von der demokratiefeindlichen Entwicklung infiziert.

Dass die Gegenmaßnahmen Förderung der Wirtschaft in den benachteiligten Ländern (dies gilt immer noch und besonders für den afrikanischen Kontinent, aber nicht nur) und eine Politik der gerechten Verteilung in Europa heißen, wird gern ausgeblendet. Das alte Rezept der Sündenbock-Methode greift offensichtlich wieder.

Während der gestrigen Eröffnungszeremonie des Festes der Arbeit und der Kulturen in Neumünster wurde eine Initiative angekündigt, die kommende Woche starten wird. Eine Aktion, die einen europaweiten Charakter haben wird, soll für die Anerkennung und die Rechte aller Asylsuchenden eintreten.

Diese Initiative sollte auf dem Kontinent, der zahllose Auswanderungswellen kannte – sei es nach Amerika oder sonst wohin, oft durch schieren Hunger bedingt –, positiv, mit Verständnis im Geist der Solidarität aufgenommen werden.

KONECZNY Gerard
3. Mai 2018 - 20.11

Rechte und extrem rechte Parteien nutzen die Ablehnung mit Erfolg <== ???? A Russland ginn se och net gedult... dobai ass Russland awer kee rietse Staat oder ?? Dass die Gegenmaßnahmen Förderung der Wirtschaft in den benachteiligten Ländern <== ???? Méihmaschinnen, Mähdrescher déi virun sech hiraschten ... dat wor Förderung, déi net gelongen ass...

MarcL
2. Mai 2018 - 13.36

Da haben Sie sicher nicht unrecht. Ich sehe die europäische Handelspolitik/Entwicklungshilfe aber auch kritisch, insbesondere dort, wo afrikanische Länder mit den Problemen unseres Wohlstands konfrontiert werden in dem Waren, wie z.B. Hähnchenschenkel die hier keine Abnehmer finden, für wenig Geld angeboten werden und den lokalen Produzenten den Garaus machen. Auch dies führt zu Arbeitslosigkeit und Armut.

Jacques Zeyen
2. Mai 2018 - 8.59

Es gibt noch ein Wort das nicht Schimpfwort,aber eher "Tabu-Wort" lauten könnte. "Überbevölkerung" Es ist seit Jahrzehnten gewußt,dass diese Völkerwanderung kommen würde. Es wurde gespendet (Geld,Lebensmittel und Medizin),es wurde missioniert ( Kirchen mit den dazugehörigen Schulen und Spitälern),aber es wurde wenig in Sachen Familienplanung und Aufklärung getan.Im Gegenteil.Vatikanmissionare wurden auf Reisen geschickt mit dem Verbot für Verhütungsmittel und Familienplanung in der Tasche. Der Rest ist reine Arithmetik. Wenn ich sechs Kinder auf die Welt setze und ich habe nur Nahrung für zwei,dann habe ich ein Problem,oder besser die Kinder. Dann kommen noch Kriege und Naturkatastrophen hinzu und das Debakel ist perfekt. Hunger ist auch Krieg. Es spielt also keine Rolle wie wir die Flüchtlinge nennen. Und übrigens:Wir alle würden uns morgen schon auf die Socken machen wenn unser Kühlschrank leer wäre. Es ist Zeit das Kind beim Namen zu nennen. Überbevölkerung. Nur wenn der Papst das verstanden hat ist es zu spät. (" Kondome schützen nicht vor Aids...usw.")