Griechenlands schwere Last

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Griechenland leidet seit Jahren unter den strengen Austeritätsmaßnahmen, die es von der Troika (EU, IWF und EZB) aufgebrummt bekommen hat. Die Ausgaben wurden gekürzt, die Steuern drastisch erhöht. Dadurch ist die griechische Wirtschaft stark geschrumpft. Renten fielen ins Bodenlose, Häuser verloren zwei Drittel ihres Wertes. Das griechische Volk muss also am eigenen Leibe das absparen und zurechtstutzen, was frühere griechische Politiker und europäische Instanzen verbockt haben. Das ist in höchstem Maße ungerecht. Und aus der Schäuble-Ära hallen immer noch Töne wie „Faulpelze“, „Diebe“ oder „Parasiten“ nach. Insbesondere aus Deutschland.

Dabei hatten die griechischen Politiker die Zahlen mithilfe von Goldman Sachs derart beschönigt, dass die EU, ohne tiefere Überprüfung und vor allem aus geostrategischen Gründen, Griechenland mit offenen Armen empfangen und dem Land später sogar ohne zu zögern den Euro angeboten hatte.

Im August läuft das dritte Maßnahmenpaket aus. Premier Alexis Tsipras und seine Linkspartei Syriza, die eigentlich recht wenig von den Sparplänen halten, wollen diese Phase schnell hinter sich bringen, um sich anschließend auf Entwicklungsprojekte zu konzentrieren, die das Land tatsächlich voranbringen. Griechenland soll endlich wieder Zugang zu den Märkten bekommen und sich selbst finanzieren können. Die Schulden belaufen sich aktuell auf 190 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und drohen Griechenland zu ersticken.

Gelingt Tsipras der saubere Ausstieg, dann könnte das einen Neuanfang für das Land bedeuten. Bei den nächsten Parlamentswahlen im September 2019 könnte die Linkspartei dafür belohnt werden und die konservative ND, die in den Umfragen zurzeit vorne liegt, zurückwerfen. Viele frühere Anhänger der Sozialisten (Pasok) stehen bereits jetzt hinter der Linkspartei.

Een den keng Tomaten op den Aen huet!
24. März 2018 - 8.29

Eine wichtige Frage am Rande: wurde Goldman Sachs für ihre Zahlenspiele bestraft? Wenn nicht, „wieso nicht?“ Oder war das „frisieren der Zahlen“ von verschiedenen EU Politikern gewollt um Griechenland geopolitisch näher an die EU zu binden? Wer ist schuld und wer wurde dafür bestraft? Sind solche „Manipulationen“ in unserer europäischen Demokratie straffrei obschon die EU in ihrem ganzen und der Steuerzahler im allgemeinen dafür finanziell bluten muss? Viele Fragen die, obwohl berechtigt, nie beantwortet werden!