Fall Armstrong 2.0

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Haben Christopher Froome und sein Team Sky es etwas übertrieben mit ihren „marginal gains“? Diese Frage wird die Radsportwelt und die zuständigen Instanzen wohl noch einige Zeit beschäftigen. Der Fall Froome könnte für den Radsport leicht zum Fall Armstrong 2.0 werden. Die Dopinggeschichte um den Amerikaner und sein Team US Postal hatte den Radsport tief erschüttert.

Nun droht der nächste Nackenschlag. Jeder überführte Doper ist eigentlich ein positives Zeichen. Sollte Froome gegen die Regeln verstoßen haben und daraufhin die Konsequenzen tragen müssen, wäre auch das ein gutes Zeichen für den Sport. Die Gefahr besteht nicht darin, dass der beste Rundfahrer der letzten Jahre gedopt haben könnte, sondern darin, wie der Fall gehandhabt wird. Und das hat bereits denkbar schlecht begonnen.

Ohne die investigative Arbeit der Le Monde- und Guardian-Journalisten wäre die anormale Probe des Briten nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Auch wenn die UCI nicht verpflichtet war, etwas mitzuteilen, so hätte sie sich bewusst sein müssen, dass es hier nicht um irgendeinen Profi geht, sondern um das Aushängeschild der Sportart. Ein neuer Fall Armstrong könnte dem Radsport den Todesstoß versetzen.

Nun liegt es an der UCI, wie sie weiter mit dem Fall umgehen wird. Ihr neuer, als Heilsbringer gefeierter Präsident David Lappartient, der genau einen Tag, nachdem Froome über seine Dopingprobe informiert worden war, ins Amt gewählt wurde, steht vor einer entscheidenden Bewährungsprobe.