Es gibt auch Positives: Fünf gute Nachrichten der Europawahl

Es gibt auch Positives: Fünf gute Nachrichten der Europawahl

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Nehmen wir kurz vom allgemein verbreiteten „Es hätte schlimmer kommen können“ Abstand und geben uns die Theorie „Es ist alles gut gelaufen“ als Arbeitshypothese; Untersuchungsobjekt ist der Ausgang der EU-Wahl.

Da wäre das Abschneiden der Rechtspopulisten, die zwar geografisch begrenzt Zugewinne verbuchen konnten, beileibe aber nicht den befürchteten Durchmarsch schafften und den alten Kontinent so nicht in eine blöd-vergreiste und gefährliche Union verwandeln können. Das Beobachten des Versuches all dieser Nationalisten, zwecks Blockbildung einen gemeinsamen transnationalen Nenner zu finden, verspricht daneben noch einige lustige politische Momente …

Dass der beschriebene Durchmarsch nicht gelang, hat mit dem zweiten positiven Aspekt dieser Wahl zu tun, dem angesichts der steigenden Wahlbeteiligung offensichtlich wieder wachsenden Interesse an Politik, vor allem bei jungen Menschen.

Was unweigerlich zur dritten angenehmen Erscheinung dieser Wahl führt: Die Europäer stärkten wirtschaftskritische Kräfte: Dieselskandal und Klimawandel haben zu einer demokratischen Gegenbewegung an der Urne geführt. Die Lobbyisten der Auto-, der Chemie- und Finanzindustrie sowie andere auf rücksichtslose Gewinnmaximierung dressierte Manager und Unterstützer großer Unternehmen werden ihre Budgets, vielleicht sogar ihre Vorgehensweisen, überdenken müssen …

Womit wir bei Punkt vier wären, der dramatischen Schwächung jener Parteienfamilie, die den Herolden des freien Unternehmertums bereitwillig Gehör und Gehorsam schenkte und der sowohl CSV als auch CDU angehören.

Fünfte gute Nachricht ist der ultimative Schock, den dieser Wahlausgang der Sozialdemokratie verpasste. Diese muss sich nun wohl oder übel auf ihre ursprünglichen sozialen und emanzipatorischen Werte besinnen, andernfalls wird sie europaweit in die Bedeutungslosigkeit abrutschen und noch vor der Hoffnung, die sie den Menschen eigentlich vermitteln sollte, sterben.

Tom
29. Mai 2019 - 20.34

Definitiv, das würden Ihnen sehr viele Menschen in Luxemburg unterschreiben.

Tom
29. Mai 2019 - 20.31

Eines bleibt weiterhin umstritten; die Politik den Amerikanern gegenüber. Ich habe vor allem in all den Wahlkämpfen das Thema der Massenüberwachung vermisst, denn geklärt ist es ja nicht. Kein Politiker/in weder in Luxemburg noch in Frankreich, von Deutschland gar nicht zu sprechen war mutig genug sich noch einmal diesem Thema zu widmen und damit auch die Asylanträge von Edward Snowden noch einmal zur Sprache zu bringen. Es scheint so als ob das alles vergessen wäre oder ist.... Bedauerlich, wirklich bedauerlich. Ich fand es auch sehr schade, das unsere Medien aber auch Andere es nicht gewagt haben die Politik mit diesem Thema noch einmal zu konfrontieren, denn schließlich geht es ja nicht nur um Snowden in diesem Skandal.

de Prolet
28. Mai 2019 - 13.59

Vollkomme richteg, de wierklech echt Sozialisten aus dem läschte Jorhonnert, déi sech fir d'Arbechter a fir de " klenge Mann " agesat hunn, géife sech am Graft ëmdréien, wann se geséiche, wat aus hirer Partei ginn ass a wéi den A mëssbraucht gëtt.

Claude Oswald
28. Mai 2019 - 11.13

Och déi Lëtzebuerger LSAP ass an de leschten 20 bis 30 Joer ëmmer méi eng liberal Akademikerpartei ginn, déi sozialistesch Wäerter verroden huet. Se huet kee Problem domat, wa staatlech Institutioune privatiséiert ginn, a wann domat e schläichende Sozialofbau an de betraffene Betriber ageleed gëtt (cf. Post, CFL Cargo asw.). Eng LSAP huet sech schonn zu Zäite vun engem Mady Delvaux laanscht d'Äntwert gefuddelt, ob de Stater Tram vun den CFL exploitéiert géif. Erauskomm ass finalement eng Luxtram s.a., wou d'Leit hondsgewéinlech a schlechtbezuelte Salariés sinn. Ech hunn nach dëser Deeg en alen Text fonnt, wou e Mady Delvaux näischt dogéint anzewenden hat, dass ëffentlech Kantine vu Privatfirme bedriwwe sollte ginn. Alles dat huet ëmmer nëmmen e gewësse Grupp vu Leit betraff ; mä et weist awer, wéi eng LSAP mat System d'Leit verroden huet.