Ende gut, alles gut …

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Das Internationale Olympische Komitee hat sich mit den Sanktionen gegen Russland denkbar gut aus der Affäre gezogen, findet Chris Schleimer.

Thomas Bach und sein „Executive Board“ des Internationalen Olympischen Komitees haben gestern also die mit Spannung erwarteten Sanktionen gegen Russland festgelegt.
Dass das russische Olympische Komitee suspendiert wurde und russische Athleten nur unter neutraler Flagge bei den Winterspielen in Pyeongchang antreten dürfen, ist erst einmal eine gute Nachricht. Das IOC hat die erdrückende Beweislast für ein staatlich gestütztes Dopingsystem endlich anerkannt. Die Beweise lagen zwar auch schon vor anderthalb Jahren vor, doch damals, vor den Sommerspielen in Rio, sah die Ringe-Organisation von einer Kollektivstrafe ab.

Dass Bach und Co. seit vergangenem Jahr einen Sinneswandel vollzogen hätten, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Vielmehr wurde der öffentliche Druck so groß, dass sogar die obersten Funktionäre sich beugen mussten. Ein Start unter neutraler Flagge war somit die Mindeststrafe. Von einem Komplett-Ausschluss Russlands wurde abgesehen. Der gewiefte Taktiker Bach hat es also geschafft, diese brenzlige Lage möglichst unbeschadet zu überstehen. Zwar hat er den Zorn seiner russischen Freunde auf sich gezogen, doch dies ist in diesem Fall wohl das kleinere Übel. Immerhin stellt er den Russen in Aussicht, dass ihre Fahne bei der Schlusszeremonie in Pyeongchang gehisst werden kann. Demnach Ende gut, alles gut …