Die neue Seniorengeneration

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Wiebke Trapp über die 50-plus-Menschen von heute

Die Gesellschaft verändert sich. Hinter diesem schmalen Satz steckt viel. Die Dorfgemeinschaft ist nicht mehr dieselbe wie früher, die Scheidungsraten ab 50 Jahren steigen, genauso wie die Lebenserwartung. Unterschätzt wird auch der Eintritt in die Rente.

Was manche im Arbeitsleben noch als Segen herbeisehnen, entpuppt sich nach der vierten Kreuzfahrt, dem x-ten Rasenmähen und in einem bis auf die letzte Ecke aufgeräumten Haus als gähnende Leere. Was dann kommt, ist Isolation, auch weil das zumindest noch in der Arbeitswelt garantierte soziale Netz weggefallen ist und der Tag keine Struktur mehr hat. Und irgendwann kommt das Altenheim.

„Beienhaus“ ist der erste zaghafte Versuch im Land, dem etwas entgegenzusetzen. Menschen, die sich früher nicht kannten, finden über Start-ups wie „Nouma“ zusammen, weil sie etwas verbindet. Es ist der Wunsch, zusammen und selbstbestimmt ihren letzten Lebensabschnitt zu gestalten. Das setzt Solidarität voraus, die die Pioniere gerne einbringen wollen. Aufgehoben in der Gemeinschaft sein, und sich zurückziehen können, wenn Körper und Seele danach ist, das ist die Idee. Beispiele im Ausland gibt es zur Genüge. Hinzu kommt: Die heutigen 50-plus-Menschen haben diese Lebensform meist schon irgendwo kennengelernt.

Und diese Generation ist sich mancher Tatsache viel bewusster als die Generation davor. Man kann den „Rusty Boys & Girls“ eigentlich nur viel, viel Glück wünschen. Und gratulieren für ihren Mut.

Die Senioren-WG-Initiative „Beienhaus“: Wie in Luxemburg Alternativen zum Altenheim entstehen

roger wohlfart
26. Oktober 2018 - 17.33

Nicht zu vergessen, die Senioren, die nicht so vom Schicksal verwöhnt sind, die mit den kleinen Renten, die sich keine Luxuskreuzfahrt leisten können oder ein betreutes Wohnen, die gesundheitlich nicht mehr auf der Höhe sind und die weil sie arm und krank sind, einsam sind. Es gibt wesentlich mehr ältere Mitbürger, als man annimmt, die nicht Golf spielen oder ins Fitness Studio gehen, weil das ihre Finanzen übersteigt, Und was heisst schon 50 plus? Mit 60 sieht das Leben noch ganz anders aus als mit 80. Die sportlichen, rüstigen und gut situierten Alten sind eher die Ausnahme, auch heute.