Das gute Vorbild

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(AFP/Christophe Simon)

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Linke Politik und Skandale

Die brasilianische Präsidentin Rousseff, eine Ikone der linken Politik in Südamerika, steht auf wackeligen Beinen. Über ihr schwebt das Damoklesschwert einer baldigen Amtsenthebung.

Nico Wildschutz nwildschutz@tageblatt.lu

Dass sie vielen Millionen Menschen aus der Armut geholfen und bis jetzt mit aller Macht versucht hat, eine Privatisierung des Ölhandels zu verhindern, ist zwar schön und gut. Doch viele Brasilianer wollen ihr einfach nicht mehr vertrauen. Wie soll das auch gehen? Korruptionsskandale und wirtschaftlicher Niedergang werfen kein gutes Licht auf Rousseffs Amtszeit.

Und das bei der ehedem linken Vorzeigepolitikerin, die Rousseff zweifelsohne war. Dabei würde man sich von einer linken Politikerin wie ihr eigentlich vorbildlicheres Verhalten erhoffen.

Kein Wunder also, wenn die Wähler jetzt enttäuscht sind. Dabei ist es wichtig, dass gerade die Linken mit gutem Beispiel vorangehen. Wer soll es sonst tun? Dass ein Liberaler wie der Argentinier Macri Direktor einer Offshore-Firma war, hat kaum jemanden verwundert. Seine Unterstützer haben ihn vielmehr in Schutz genommen. Er habe ja immerhin nichts Illegales gemacht.

Aber wenn auch linke Politiker, die eigentlich auf Seiten der Schwachen stehen sollen, Steuern vermeiden oder Geld in die eigenen Taschen stecken, dann weiß der verzweifelte Wähler, der nach einem Anker sucht, nicht mehr, wem er vertrauen soll.