Kein Grund zur Entwarnung

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Die Arbeitslosigkeit stagniert, die wirtschaftliche Talsohle scheint erreicht: Irgendwie hatte man nach der gestrigen Sitzung des Konjunkturkomitees den Eindruck, zehn Tage vor den Wahlen seien Wirtschaftsminister Jeannot Krecké und Arbeitsminister François Biltgen bemüht, einen Beitrag zur allgemeinen Klimaverbesserung zu leisten./ LÉON MARX

 Dass die Kurzarbeit dabei ist, neue Höchststände zu feiern, wurde weniger laut gesagt. Dafür wurde umso mehr auf die Feststellung gepocht, dass in den vergangenen Monaten nur rund die Hälfte der angemeldeten Kurzarbeit auch wirklich von den Betrieben gefahren wurde. Eine positive Nachricht, sicherlich. Eine Nachricht, die aber auch zeigt, dass in den Konzernspitzen nach wie vor eine große Unsicherheit herrscht. Wenn Unternehmen praktisch von der Hand in den Mund leben, wenn die Auftragsbücher eine sichere Planung nicht mal auf 30 Tage ermöglichen, dann bleibt Vorsicht angebracht.
Vieles an der Wirtschaft ist Psychologie. Insofern kann man verstehen, dass die beiden Regierungsmitglieder gestern in vorsichtigen Optimismus machten. Allein: Ob das reichen wird, um als Land die Krise einigermaßen unbeschadet zu überstehen, steht auf einem anderen Blatt. Beruhigender wäre es, wenn Regierung und Sozialpartner bei dem Krisentreffen am kommenden Dienstag endlich zu Potte kämen, was beim Termin am 5. Mai nicht der Fall war. 

lmarx@tageblatt.lu