Karten neu gemischt

Karten neu gemischt
(Reuters/ria Novosti)

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Der G20-Gipfel ist dieses Jahr aus einer Vielzahl von Ursachen besonders interessant.

Abgesehen davon, dass er mehr denn je ein politisches statt ein wirtschaftliches Forum ist, haben sich die internationalen Machtverhältnisse seit letztem Jahr stark verändert.

dsabharwal@tageblatt.lu

Dies lässt sich nicht zuletzt an einem Politiker festmachen: Wladimir Putin. Dominierten 2014 noch die Krim-Annexion und die darauf folgenden Sanktionen die Diskussion, zeigt sich heute ein anderes Bild. Russland ist in der Syrien-Frage zu einem der zentralen Player geworden. Moskau hat sich durch seine Koalition mit dem Iran und dem Assad-Regime in eine stärkere Position gebracht. Europa war zudem wegen seiner schwachen Außenpolitik nicht in der Lage, die Ursachen der Flüchtlingskrise zu bekämpfen, geschweige denn sie in den Griff zu kriegen.

Somit wird Migration im weitesten Sinne den G20-Gipfel bestimmen. Dies liegt zudem nicht zuletzt daran, dass der Gipfel im türkischen Antalya ausgetragen wird – jenem Land, das die meisten syrischen Flüchtlinge aufgenommen hat und für Europa eine Schlüsselrolle spielt. Lange hat man Ankara ignoriert und das Land in eine autoritäre Politik abrutschen lassen. Nun kassiert Europa den Denkzettel für diese kurzsichtige Politik.

Demnach müssen beim G20 die Karten nicht mehr neu gemischt werden. Dies ist längst geschehen. Was bleibt, sind der Ideenaustausch und bilaterale Gespräche. Mehr nicht.