Glaubwürdigkeit

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Letzte Woche versuchten die Entscheidungsträger der französischen UMP noch, die verheerenden Resultate ihrer Partei beim ersten Wahlgang herunterzuspielen und schönzureden. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Die Regionalwahlen erweisen sich für den Hyper-Präsidenten Nicolas Sarkozy und die gesamte Rechte als zerschmetternde Niederlage. Nur das Elsass bleibt ihnen im französischen Mutterland treu.

Die Sozialistische Partei und ihre linken Bündnispartner verfehlten zwar den ersehnten „grand chelem“, doch sie haben ihre Vormachtstellung in den Regionen deutlich behauptet und sehen sich im Aufwind.

Die gestrige Wahl verleiht ihnen eine neue Glaubwürdigkeit. Doch wenn Frankreichs Linke bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2012 einen ähnlichen Erfolg erzielen will und auch auf nationaler Ebene als eine zuverlässige Alternative zu der ruinösen liberalen Politik der Rechten ernst genommen werden soll, dann müssen die Sozialisten und ihre möglichen Alliierten zuerst einige große Herausforderungen meistern.

Die desaströsen internen Machtkämpfe in der PS, die für den Wähler oftmals unverständlich sind, dürfen auf keinen Fall wieder die Oberhand gewinnen. Die gestrigen Ergebnisse zeigen, dass die Linke die Droite schlagen kann, aber halt nur geeinigt und mit einem überzeugenden politischen Projekt. 

MICHELLE CLOOS
mcloos@tageblatt.lu