Glanzloses Gelb

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Manche Siege sind glanzvoller als andere. Der gestrige von Alberto Contador ist einer von den anderen. Der Angriff, als Andy Schleck gerade dabei war, einen mechanischen Defekt zu beheben, war nicht die feine Art. Doch es ist mit einiger Nachsicht als „fait de course“ einzuordnen. Des einen Leid ist im Sport nicht selten des anderen...

KIM HERMES (aus Bagnères-de-Luchon)
khermes@tageblatt.lu

Womit allerdings das nächste Stichwort gefallen wäre. Alberto Contador meinte, er hätte von Schlecks Defekt nichts mitgekriegt; aber wer könnte denn sonst der in auffälliges Gelb gekleidete Radfahrer gewesen sein, der mitten auf der Straße aufgeregt an seinem Hinterrad fingerte? War der nicht vorher dem Rest des Feldes davongefahren?

Vielleicht hat Contador all das ja wirklich nicht gesehen. Vielleicht war ja in eben diesem Moment mal wieder der Funk ausgefallen. Vielleicht hat Contador aber einfach ein bisschen gelogen. Er hätte ein Großer sein können, wenn er auf Schleck gewartet hätte. Aber wer wird das ernsthaft von ihm verlangen? Er hätte auch sagen können „Pech gehabt“, richtig übel hätten es ihm wohl nur wenige genommen. Die Gelegenheit, das „Maillot jaune“ zu holen, hat Contador ergriffen. Alles andere hat er irgendwie verpasst …