Gespalten: Papst und Jugend

Gespalten: Papst und Jugend
(AP)

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Es war ein Papst-Besuch in einem abtrünnigen, zutiefst verunsicherten Land. Spanien ist nicht mehr, wie früher, eine katholische Bastion.

Die Oberhirten verlieren auch unter der spanischen Sonne jedes Jahr Zehntausende von Schäfchen.
Das gilt erst recht für die Jugend, welche mangels Jobs und Perspektiven in einer tiefen Krise steckt. Und für deren Ängste und Nöte Papst Benedikt XVI. auf dem Weltjugendtag in Madrid wenig konkrete Heilmittel im Gepäck hatte.

Auch wenn die Bilder der Hunderttausenden jungen Christen aus aller Welt, die zusammen mit dem Kirchenoberhaupt beteten und feierten, beeindruckend waren: Die gesellschaftliche Wirklichkeit südlich der Pyrenäen, wo der Katholizismus während der rechtsgerichteten Franco-Diktatur (1939-1975) praktisch Staatsreligion war, sieht heute anders aus.

Der gesellschaftliche Wandel Spaniens spiegelt sich auch in jenen Demonstrationen wider, welche die letzten Tage täglich das große päpstliche Jugend-Glaubensfest begleiteten: Proteste gegen die sündhaft hohen Kosten des Papstbesuches, dessen Aufwand sogar manchen katholischen Basisgruppen zu groß war.

Mehr als 50 Millionen Euro ließ sich die Kirche diese christliche Riesenfiesta kosten. Die größte und wohl auch teuerste katholische Kirchenparty, die die Welt seit langem gesehen hat.