Gefährliche Eintagsfliegen

Gefährliche Eintagsfliegen
(Martine may)

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Neue Parteien in Luxemburg

Innerhalb von nur drei Jahren ist die Parteienlandschaft in Luxemburg um vier Mitglieder gewachsen. Was sich zunächst nicht unbedingt schlecht anhört – schließlich bedeutet dies, dass Bürger sich aktiv mit der Politik auseinandersetzen –, hat allerdings auch eine negative Seite. Mindestens zwei der vier neuen Parteien sind mehr oder weniger offen rechtspopulistisch. Nico Castiglia, Gründer der „Sozial Demokratesch Vollekspartei“ (SDV), gab öffentlich zu, dass sich seine Partei am Front national orientiere.

dvalvasori@tageblatt.lu

Nicht viel besser steht es um die eine Woche alte „Fräi Ökologesch-Demokratesch Partei“ (FDÖP). Ein Mitgründer der FDÖP ist in den sozialen Netzwerken mehrmals mit rechtsradikalen Sprüchen aufgefallen. Auch wenn sich die Gefahr durch die neuen Parteien in Grenzen hält – keine konnte sich etablieren –, dürfen die großen Parteien diese bisherigen politischen Eintagsfliegen nicht aus den Augen verlieren.

Die Alternative für Deutschland und der Front national haben gezeigt, dass rechtspopulistische Parteien durchaus ihr Potenzial entfalten können, wenn man sie unterschätzt. Hier gilt es, die SDV und die FDÖP nicht schulterzuckend zu ignorieren, sondern deren Entwicklung zu verfolgen und, wenn nötig, einer ernsthaften und inhaltlichen Auseinandersetzung (dem Todesstoß für Populisten) nicht aus dem Weg zu gehen.