/ Es ist Zeit, Frauen am Erfolg teilhaben zu lassen

In den öffentlichen Debatten weltweit wird die Stärkung der Frauen zunehmend als Priorität erkannt. Die Frage, wie man Frauen mehr wirtschaftliche Chancen bieten kann, nimmt auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in diesem Jahr in Davos einen festen Platz ein. Und langjährige Fürsprecher für Frauen verspüren neue Energie, während viele andere – Männer und Frauen gleichermaßen – inzwischen die Dringlichkeit der Aufgabe erkannt haben.
Von Erna Solberg und Christine Lagarde*
Angesichts des wachsenden öffentlichen Bewusstseins ist es Zeit, konkrete Maßnahmen voranzutreiben, um Frauen zu helfen, eine Erwerbsbeschäftigung aufrechtzuerhalten, während sie Kinder aufziehen. Einen Eindruck, wie das aussehen könnte, vermittelt Norwegen, wo eine preiswerte Kinderbetreuung und Elternzeitprogramme sich als erfolgreich dabei erwiesen haben, sowohl Müttern wie Vätern eine Erwerbstätigkeit zu ermöglichen. Derartige Programme kosten Geld. Aber sie sind angesichts des enormen Beitrages erwerbstätiger Frauen zum Wirtschaftswachstum die Investition wert.
Über die Bildung hinaus ist es wichtig, sicherzustellen, dass Frauen in den Entwicklungsländern Zugriff auf Kapital haben, denn dies versetzt sie in die Lage, sich uneingeschränkt – auch als Unternehmerinnen – wirtschaftlich zu betätigen. Wenn Frauen in die Lage versetzt werden, ihre eigenen Unternehmen zu gründen, können sie die
Innovation vorantreiben und ihren Ländern zu mehr Wohlstand verhelfen.
Weil die Teilnahme aller Geschlechter am Arbeitsmarkt für das Wachstum so wichtig ist, engagieren sich Organisationen wie der IWF dafür, Frauen durch Zusammenarbeit mit Regierungen weltweit wirtschaftlich zu stärken. Vom IWF unterstützte Programme in Ägypten und Jordanien etwa umfassen unter anderem Maßnahmen, um die Investitionen in öffentliche Kindergärten und ein sicheres öffentliches Verkehrswesen zu steigern.
Zusätzlich zu konkreten politischen Maßnahmen konzentriert sich der politische Diskurs heute zunehmend auf die Notwendigkeit eines breiter angelegten gesellschaftlichen Wandels. Und nun, da Bewegungen wie #Equalpay und #MeToo eine derartige Dynamik erreicht haben, sieht es aus, als könne dieser Wandel tatsächlich eintreten. Es ist inspirierend, zu erleben, dass so viele Frauen und Mädchen – und auch Männer – ihre Stimme gegen rückständige Einstellungen gegenüber Frauen erheben, die unser aller
Fortschritt behindern.
* Erna Solberg ist Ministerpräsidentin Norwegens und Co-Vorsitzende der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums 2018. Christine Lagarde ist Geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds und Co-Vorsitzende der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums 2018. Aus dem Englischen von Jan Doolan.
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